Nicht so spannend wie erhofft

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lenas.zeilenwelt Avatar

Von

„Perfekt können die griechischen Statuen sein, wir sind lebendige Wesen!“

Während ihres Austauschjahres in London blickt Zoe in einer Vollmondnacht in einen alten Spiegel. Am nächsten Morgen findet sie sich im Jahr 1816 wieder und ist als Zofe bei einer wohlhabenden Familie angestellt. Dort soll sie die Tochter Lucie auf das gesellschaftliche Leben vorbereiten.

Zoe kommt in der Vergangenheit erstaunlich gut zurecht. Sie macht sich keine Gedanken darüber, warum sie dort gelandet ist oder wie sie zurückkommt. Da das im Buch angesprochen wird, ist das durchaus so gewollt, war für mich trotzdem nicht so nachvollziehbar.

Zoe wirkt unerschütterlich und macht keine Fehler, dadurch geht etwas Authentizität verloren. Nur Miss Lucie hat Probleme und Ängste, die Zoe aber immer zu lösen weiß.

Außerdem wird wenig auf die Zeitreise-Thematik an sich eingegangen. Es bleiben sehr viele Fragen zum Konzept der Zeitreisen offen. Hayden bleibt als wichtige Person sehr blass und taucht erst spät auf, obwohl er sogar im Klappentext erwähnt wird.

Die Handlung ist leider sehr langatmig. Erst am Ende kommt Spannung auf und dann endet das Buch mittendrin. Es gibt nicht mal einen wirklichen Cliffhanger. Das hat mich etwas enttäuscht, nachdem der Prolog schon so neugierig auf das erwähnte Ereignis gemacht hat.

Die Whisper Whisper-Briefe zwischen den Kapiteln sind sehr schön geschrieben und gerade jüngere Leser können da bestimmt das ein oder andere draus mitnehmen.

Auch die Einblicke in das Leben vor 200 Jahren sind interessant.

Insgesamt ein Buch für zwischendurch. Ich könnte mir vorstellen, dass es Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren besser gefällt.