Regency-Abenteuer

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alinescot Avatar

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Zoe kann ihr Glück immer noch nicht fassen. Ihr Austauschjahr darf sie im ehrwürdigen Dunwick Castle, einem Internat in London, verbringen.
Es dauert nicht lange bis sie den Laden umkrempelt, und sich unter den Schülern einen Namen für ihre verbotenen Partys macht.
Doch bei der Feier auf dem Dachboden läuft irgendetwas schief, denn plötzlich erwacht Zoe im Jahr 1816 im Dienstmädchenoutfit.

Auch wenn die Zielgruppe eher junge Mädchen ab 12 ist, hat mir das Buch richtig Spaß gemacht. Das lag vor allem an Zoe.
Nachdem sie sich vom Schock, in der Regency-Zeit gelandet zu sein, erholt hat, krempelt sie auch schon ihre Ärmel hoch. Sie ist fest entschlossen, das Beste aus ihrer Zeit als Zofe zu machen.
Die Geschichte ist aus Zoes Sicht in der Ich-Form geschrieben, und so kriegt der Leser auch jedes Detail von Zoes Gefühlswelt mit. Und hui, hier geht es turbulent und sehr lustig zu. Zoe weiß, wie man seine Erlebnisse in witzige Worte verpackt. Ich musste mehr als einmal lachen.
Auch die Dialoge fand ich sehr unterhaltsam. Besonders der ewig pikierte Butler des Hauses leidet sehr unter Zoes Direktheit.
Zoe wird Miss Lucies persönliche Zofe, und als diese hat sie die besondere Aufgabe, Miss Lucie gesellschaftsfähig zu machen. Das ist gar nicht so einfach, denn Miss Lucie ist wohl das schüchterndste und ängstlichste Wesen von ganz England und kurz davor, zum Gespött des "ton" zu werden.

Der Fokus liegt in diesem Roman ganz klar auf das Leben der damaligen Zeit und auf die krassen Unterschiede zur heutigen. Es geht um Mode und Bälle und Konversation, um die richtigen Manieren und überhaupt, wie man als junge Frau in der Regency-Zeit zu funktionieren hatte. Das führte leider zu ein paar Längen, für mich wurde Zoes Rolle als Zofe ein bisschen zu genau beschrieben.
Die Tatsache wie es überhaupt zur Zeitreise kommen konnte, was alles dahinter steckt und wie Zoe wieder nach Hause kommt, rückt manchmal schon etwas zu sehr in den Hintergrund. Geklärt wird noch lange nicht alles, viele Fragen zu den Hintergründen bleiben offen.
Man merkt auch recht schnell, dass es auf eine Fortsetzung hinausläuft.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band, dann hoffentlich mit ein bisschen weniger Zofe.