Long Live Evil von Sarah Rees Brennan ist ein fesselnder Fantasy-Roman, der den Leser in eine komplexe und vielschichtige Welt voller Magie, Machtkämpfe und moralischer Grauzonen entführt. Die Geschichte beginnt sofort spannend und hält diesen Ton bis zum Ende bei. Brennan schafft es, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, die perfekt zur Handlung passt und den Leser in ihren Bann zieht.
Besonders beeindruckend ist die Charakterentwicklung. Die Protagonisten sind nicht nur einfach "gut" oder "böse" – sie sind vielschichtig und mit inneren Konflikten beladen, was sie sehr realistisch und greifbar macht. Die Art und Weise, wie Brennan die Grauzonen zwischen Gut und Böse auslotet, verleiht der Geschichte Tiefe und sorgt dafür, dass man immer wieder seine eigenen moralischen Vorstellungen hinterfragt. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Charaktere durch ihre Entscheidungen und Handlungen geprägt werden, und wie sich die Machtverhältnisse im Verlauf der Geschichte verschieben.
Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, was das Lesen zu einem Genuss macht. Brennan versteht es, Spannung aufzubauen und den Leser mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Gleichzeitig gibt es jedoch einige Abschnitte, in denen die Handlung etwas vorhersehbar ist oder sich in die Länge zieht, was den Lesefluss minimal beeinträchtigen kann. Dennoch tut dies dem Gesamterlebnis keinen Abbruch.
Insgesamt ist Long Live Evil ein beeindruckendes Werk, das Fantasy-Fans auf jeden Fall lesen sollten. Es ist nicht nur eine Geschichte über Macht und Magie, sondern auch eine tiefgründige Erkundung menschlicher Natur und Moral. Trotz kleinerer Schwächen in der Handlung ist dies ein Buch, das lange nachklingt und Lust auf mehr von Sarah Rees Brennan macht. Ich gebe dem Buch vier Sterne und freue mich darauf, mehr von dieser talentierten Autorin zu entdecken!