intensiv, nachdenklich aber schön

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In Lost Girls wirkt das Leben von Darcy perfekt. Charmanter Ehemann, Luxusleben und alles was man sich wünschen kann. Nur für sie ist es ein wahrer Albtraum. Jeder Schritt wird beobachtet, jeder vermeintliche Fehler bestraft. So kann sie nicht weitermachen. Flucht, scheint für sie die einzige Option zu sein. Gerade als sie den Entschluss fasst tritt Ellis in ihr Leben, der als einziger erkennt wie es ihr wirklich geht. Diese Begegnung kann ihr Leben verändern. Vor dem Lesen hatte ich schon die Vermutung, dass mich dieses Buch emotional richtig mitreist. Dieser Eindruck bestätigt sich relativ zu Beginn des Buches. Als Leser startet man direkt mit Ausschnitten von Zeitungsartikeln, die einen spannenden Einstieg schaffen.

Darcy befindet sich in einer toxischen Ehe. Sie steckt am Anfang des Buches noch mitten drin, hat aber schon länger die Erkenntnis dass es so nicht weitergehen kann. Dies führt sie zu einem mutigen Entschluss und einem waghalsigem Ausweg. Der Untertitel Breathing for the First Time passt einfach so gut zu ihrer Geschichte und auch das Coververmittelt dies. Ihr begegnen Menschen, die ihr helfen Vertrauen aufbauen und sie bei der Suche nach sich selbst unterstützen. Die Nebencharaktere, wie Ellis, sein Neffe Max und ihre Freundin Blake, bieten ihr einen Safe Place doch ihr Ehemann Jason ist immer präsent.

Die Autorin verpackt die sensiblen Thematiken schonungslos in eine fesselnde Geschichte über eine junge Frau, die nicht weiter weiß und versucht unentdeckt ein neues Leben weit ab von ihrem Ehemann zu beginnen. Die Charaktere agieren realistisch und glaubwürdig. Mir waren einige Stellen fast schon echt zu viel und man wollte Darcy nur in den arm nehmen. Das Ende war mir leider etwas zu abrupt im Vergleich zum vorherigen Aufbau des Buches aber dies ist für mich ein eher kleiner Kritikpunkt. Mein Leseerlebnis war intensiven, schmerzhaften und lässt mich nachdenklich zurück.