Krimi vor schöner Kulisse

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botte05 Avatar

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Leander Lost, Hamburger Kommissar, befindet sich im Rahmen eines Austauschprogramms in Fuseta, Portugal. „Spur der Schatten“ ist der zweite Fall, in dem er gemeinsam mit den örtlichen Mitarbeitern, den Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves, die Ermittlungen um eine verschwundene Kollegin vorantreibt.

Zunächst wollen die Ermittlungen nicht richtig in Gang kommen, obwohl der Tatort schnell gefunden ist. Lost ist Asperger-Autist; eine Eigenschaft, die hier und da zu - auch ungewollt komischen - Missverständnissen führen, aber auch einen anderen Blick auf Spuren und Beweise aufzeigen kann. Diese, sich gegenseitig befruchtende Zusammenarbeit vermag den Täter und seine Motivation ans Licht zu heben sowie weiteres Unglück zu verhindern.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in das Buch hineinzufinden. Mutmaßlich weil Gil Ribeiro in seiner Sprache dem Leser die Besonderheit des Ermittlers Lost in Denken, Fühlen und Handeln nahebringen möchte. Die weiteren 2/3 des Portugal-Krimis habe ich jedoch begeistert verfolgt und das spannende Finale in vollen Zügen genossen. Auch der Nebenschauplatz im Privatleben von Leander hat mich gut unterhalten.

Das eher schlichte Buchcover weckt im Betrachter eine gewisse Sehnsucht nach Sonne und Süden und steht im Einklang mit dem eingebundenen, soliden Kriminalroman, welcher auch Lust auf Urlaub herauskitzelt.



Gil Ribeiro, Lost in Fuseta – Spur der Schatten, Kriminalroman, Broschiert, Kiepenheuer & Witsch, 14,99 €, 400 Seiten, Erscheinungstermin 12.04.2018