Leander Losts 2. Runde

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miss marple 64 Avatar

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In Jahresfrist nimmt der Autor die Fangemeinde von Leander Lost- dem autistischen Kommissar aus Hamburg, der an einem Austauschprogramm in Portugal teilnimmt- wieder mit auf Ermittlungsarbeit an die Süd-Algarve. Gemeinsam mit seinen Kollegen Sub-Inspektorin Graciana Rosado und Carlos Esteves sucht er den Mörder einer Kollegin und stößt dabei auf Spuren, die weit hinein in Portugals koloniale Geschichte führen. Mit seinen Begabungen z.B. dem fotographischen Gedächtnis und der Fähigkeit, logische Schlussfolgerungen aufzustellen, hilft er bei der Lösung des Falles.
Für seine Kollegen, die sich mittlerweile an seines besondere Art als Asperger-Autist gewöhnt haben, ist Leander ein sehr wertvoller Teil ihres Lebens und ihrer Arbeit geworden. Er selbst zweifelt weiterhin daran, ob er für ein Leben mit „normalen“ Menschen geeignet ist, vor allem wenn er über das Liebe nachdenkt.
So steht nicht unbedingt der Fall im Mittelpunkt des Romans, sondern die agierenden Personen, ihr Zusammenleben mit all ihren Stärken und Schwächen. Weiterhin bringt der Autor dem Leser eine wunderschöne Gegend an der Atlantikküste nahe, die er mit guter Beobachtungsgabe beschreibt und bestimmt bei dem einen oder anderen den Wunsch aufkommen lässt, seinen nächsten Urlaub dort zu planen.
Trotzdem bleibt der zweite Teil hinter seinem Vorgänger zurück, sowohl was die Spannung der Geschichte aber auch in der Weiterentwicklung der Figuren betrifft. Hier hätte ich mir mehr erhofft. Deshalb empfehle ich Lesern, die nun zum ersten Mal auf Leander Lost stoßen, den ersten Teil ebenfalls zu lesen, wo wir vor allen Dingen mehr über ihn und seine Besonderheiten erfahren, damit viele Dinge aus dem vorliegenden Band klarer werden.
Es bleibt zu hoffen, dass Leander die Süd-Algarve weiterhin als seine neue Heimat erobert und wir ihn im nächsten Jahr wiedertreffen.