Ein schwer mehrfachbehindertes Mädchen freut sich auf die Schule

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isabellepf Avatar

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"Lotta Schultüte - Mit dem Rollstuhl ins Klassenzimmer" ist das zweite Buch von Sandra Roth, in dem sie authentisch, berührend und humorvoll vom Leben mit ihrer schwer mehrfachbehinderten Tochter erzählt.

Lotta ist sechs Jahre alt, schwer mehrfachbehindert, freut sich jedoch genauso wie jedes Kind in ihrem Alter, sehr auf die Schule. Gut aufgehoben und behütet ist Lottas Kita ein Musterbeispiel, wie gut das Zusammenspiel von Kindern mit und ohne Behinderung gelingen kann. Doch bei der Suche nach der richtigen Schule für Lotta, stossen ihre Eltern immer wieder auf Ablehnung. Entweder fehlt es an Sonderpädagogen, fehlende Mittel oder die Klassenzimmer sind überfüllt.
Nicht nur bei der Schulsuche, sondern auch in vielen Alltagssituationen beschreibt Sandra Roth deutlich, das es noch ein sehr weiter Weg bis zu einer Inklusiven Gesellschaft ist.

Sandra Roth hat eine sehr berührende, liebevolle aber auch witzige Art zu Schreiben die abwechseln bewegt, erschüttert und Mut macht. Sie beschreibt rührend alltägliche Situationen mit Lotta, Erlebnisse und Ausflüge, das Zusammenspiel mit Lottas Kita aber auch wie liebevoll Ben mit seiner Schwester umgeht. Doch auf dem Weg zu einer Inklusiven Gesellschaft stösst Sandra Roth auch immer wieder auf Ablehnung und Unverständnis nicht nur im Schulsystem. Sie kämpft für Lotta wie eine Löwenmutter das mich total berühren konnte.
Sie zeigt auf wie sich die Gesellschaft nicht nur gegenüber Lotta sondern allen Menschen mit Behinderung verhält und wünscht sich dabei einfach nur das man Lotta als Mensch Beachtung schenkt und nicht nur ihre Behinderung. Vieles regt zum Nachdenken aber auch umdenken an. Begegnen wir einem Mensch mit einer Behinderung im Alltag richtig oder sehen auch wir nur wie es dazu kommen konnte, ohne den Mensch dahinter zu sehen.
Ich sehe nach Lottas Buch vieles mit anderen Augen und hoffe nicht nur für Lotta sondern für alle Menschen, das sich in unserer Gesellschaft noch vieles ändern möge.

Eine sehr bewegende und liebevoll dargestellte Geschichte von Lotta, ihrem Leben und ihrer Familie. Dabei gewährt Sandra Roth liebevolle Einblicke in ihr Leben, interessante Einblicke in unterschiedliche Schulformen und beschreibt die Inklusion als eine brisante Thematik zum nachdenken. Für mich ein lesenswertes, unterhaltsam und interessantes Buch.