Lotta Wundertüte

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yaya Avatar

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Lottas Eltern suchen für sie einen Kindergarten. Einen, in dem sich Lotta wohlfühlt und gleichzeitig ausreichend Förderung bekommt, denn Lotta ist behindert.

Auf diese Leseprobe bin ich besonders gespannt gewesen und meine Erwartungen sind nicht enttäuscht worden. Sandra Roth beschreibt das Leben mit ihren beiden Kindern sehr authentisch, wobei man manchmal lachen muss, aber mindestens genauso oft den Kopf schütteln muss. Als ob das Leben mit einem behinderten Kind nicht schon eine besondere Aufgabe wäre, zeigt dieser kurze Ausschnitt schon, wie schwer es den Betroffenen gemacht wird, ihr Leben einfacher zu gestalten. Recht haben und Recht bekommen sind eben zwei Paar Schuhe. Wer solche Geschichten kennt, kann über diese Art von deutscher Bürokratie nur noch lachen.
Sandra Roth zeigt hier sehr schön, welche Glücksmomente sich in einem solchen Familienleben verstecken, aber auch wie viel Nerven und Kraft aufgewendet werden muss, obwohl vieles so einfach sein könnte. Dabei stellt sie sich allzu verständliche Fragen und es fällt nicht schwer, sich in die Situation hinein zu versetzen. Beschönigt wird hier nichts und das ist auch nicht nötig, denn auch so geht die Geschichte ans Herz. Aber von Pessimismus keine Spur. Die Authentizität ist genau das, was das Buch zu etwas besonderem macht.

Auch der nüchterne bzw. sachliche Schreibstil unterstützt diesen Eindruck, jedoch wird dadurch nicht das Gefühl eingebüßt, denn es brauch nicht vieler Worte in diesem Fall, um die Stimmungen und Gefühle verständlich zu machen. Realistisch wie das Leben, denn es ist das wahre Leben.