Das geht uns alle an!

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wallerie0 Avatar

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Die Leseprobe setzt ein, als Lotta in den Kindergarten gehen soll. Aus der Sicht der Mutter wird auszugartig der steinige aber auch gerade Weg durch das Leben mit einem behinderten Kind geschildert – mit all den scheelen Blicken, Biertischmeinungen und guten Ratschlägen, die sie erhalten. Für mich strahlt dieses Buch, aber vor allem Sandra Roth eine ungeheure Stärke und Sicherheit aus. Der Optimismus steckt an. Dieses Buch sollten meiner Meinung nach auch Menschen lesen, die nicht unmittelbar betroffen sind. Es wird die Welt zwar nicht ändern, die Menschen nicht sensibilisieren. Das ist auch nicht die Intention der Autorin. Es kann aber bewirken, dass einige ihre bisherige Sichtweise überdenken und anders auf Behinderte und deren Angehörige zugehen – ohne übertriebenes Mitleid und Berührungsängste. Während des Lesens kommen Fragen auf. Lotta steht im Vordergrund, aber ich frage mich, wie sich die Behinderung von Lotta auf die anderen Familienmitglieder und den Freundeskreis auswirkt. Eine dieser Fragen wird sehr schön im Spülmaschinen-Beispiel S. 221 beantwortet. Mein Wunsch wäre, JEDEM eine Dosis soziale Intelligenz rezeptpflichtig verordnet. Denn dann wäre es nicht immer noch mutig, ein behindertes Kind zu haben, sondern ganz normal.
(Rechtschreibfehler S. 226)