Nicht ganz so gut wie die ersten beiden Bände

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jiskett Avatar

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Der dritte Band der "Lotus House"-Reihe hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bücher. Die Liebesgeschichte der Protagonisten kam mir alles in allem realistisch vor und ich fand beide sympathisch, allerdings stand meiner Meinung nach die körperliche Beziehung des Paares zu sehr im Vordergrund (selbst für einen erotischen Liebesroman) und eine bestimmte Entwicklung im letzten Drittel konnte mich nicht überzeugen.

In "Sinnliches Verlangen" geht es um Mila und Atlas, die beide durchaus gerne Yoga unterrichten, aber eigentlich einen ganz anderen Traum haben, auf welchen sie unermüdlich hinarbeiten: Mila möchte mit ihrer Kunst erfolgreich sein und Atlas wäre sehr gerne in der Musikbranche tätig. Dies knüpft eine besondere Verbindung zwischen ihnen, da sie ähnliche Ziele haben und einander deshalb gut verstehen können. Ihre Träume spielen für die Handlung eine große Rolle und auch wenn es schade war, das Yoga im Gegenzug ein wenig im Hintergrund zu stehen schien, hat mir das sehr gefallen. Es gibt zwar einige Rückschläge und es wird den Charakteren nicht leicht gemacht, obwohl sich am Ende vielleicht alles etwas zu leicht fügt, aber die beiden geben nicht auf und das war bewundernswert. Die Botschaft hinter der Geschichte, dass man für seine Träume kämpfen muss, ist auf jeden Fall wichtig.

Die Sexszenen waren gut geschrieben und recht stimmungsvoll, doch für mich persönlich hätte etwas mehr Fokus auf der emotionalen Annäherung der Protagonisten liegen können. Da sowohl Mila als auch Atlas Schwierigkeiten damit haben, jemanden an sich heranzulassen, steht der erotische Aspekt der Geschichte lange im Vordergrund. Inhaltlich ergab dies Sinn, vor allem wenn man bedenkt, welche Art von Yoga Atlas unterrichtet, aber ich fand es trotzdem schade, weil ich die vorhandenen gefühlvollen Szenen gut fand und mir dieser Aspekt etwas zu kurz kam. Allerdings hat es mir gefallen zu sehen, wie sie daran gearbeitet haben, ihre Vergangenheit zu überwinden und sich aufeinander einzulassen. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, dass sie sich in vielerlei Hinsicht ergänzen und sich das geben können, was sie brauchen und wollen.

Da ich beide Charaktere sehr sympathisch fand, ich sie zusammen mochte und auch die Nebenfiguren gut ausgearbeitet waren, tendierte ich bei der Lektüre beinahe durchgehend zu 3,5 Sternen. Allerdings gab es dann eine Szene, die dazu geführt hat, dass ich leider an Sympathie für Atlas verloren habe. Sein Verhalten war unter den gegebenen Umständen vielleicht nachvollziehbar, aber ich fand es absolut nicht angebracht, wie er mit und über Mila gesprochen und sie verurteilt hat, vor allem, da ich nicht ganz verstehen konnte, welche Schlussfolgerungen er aus den Enthüllungen gezogen hat. Dadurch wirkte der Konflikt für mich ein wenig konstruiert. Ich muss jedoch sagen, dass ich mochte, wie er sich wieder aufgelöst hat und das Ende des Buches hat mir sehr gefallen. Außerdem bin ich gespannt auf den nächsten Band; die Hauptpersonen wurden bereits in "Sinnliches Verlangen" vorgestellt und die Szenen der beiden waren sehr vielversprechend, sodass ich mich schon darauf freue, die Fortsetzung zu lesen. Das aktuelle Buch bekommt von mir 3 Sterne, da es mich trotz der genannten Kritik gut unterhalten hat.