Toller Sex, leider sehr lasche Story :/

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Inhalt:
„Willkommen im LOTUS HOUSE!
Als die langjährige Yogalehrerin Mila Mercado an einem neuartigen Kurs teilnehmen soll, ahnt sie noch nicht, dass der selbstbewusste und attraktive Neuling Atlas Powers ihr mehr beibringen wird, als nur eine sehr kontroverse und erotische Art des Yoga. Zwischen den beiden entbrennt eine göttliche Lust, die alles um sie herum in Brand setzt. Eine Lust, der sie nicht widerstehen können…“
Quelle: Buchrücken „Lotus House 3 – Sinnliches Verlangen“ von Audrey Carlan

„Sinnliches Verlangen“ ist der dritte Band der Lotus House Serie von Audrey Carlan. Für mich war es das erste Buch der Autorin – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an VORABLESEN für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Dass die Autorin mit Leidenschaft heiße Unterhaltung schreibt (Q.: Klappentext) ist in diesem Werk deutlich erkennbar.

Kurze Inhaltsangabe in eigenen Worten:
Mila und Atlas arbeiten zusammen im Lotus House und kommen überhaupt nicht miteinander zurecht – jedes Mal, wenn sie aufeinandertreffen, geraten sie in Streit. Schon zu Beginn der Geschichte ist die sexuelle Anziehung, die zwischen den beiden herrscht, deutlich zu spüren. Aber wohin soll das nur führen, wenn man sich menschlich überhaupt nicht ausstehen kann?
Nachdem Mila durch einen Hinterhalt ihrer Chefinnen an Atlas‘ neuem Yoga-Kurs – NACKT! – teilnehmen muss, beginnen die beiden mehr miteinander zu kommunizieren. Mila, die neben ihrer Arbeit im Lotus House auch noch Künstlerin ist, schafft es Atlas‘ in eine „Falle“ zu locken, sodass er ihr Modell sitzen muss – ebenfalls nackt. Diese Szenen sind extrem heiß und detailliert beschrieben, sehr faszinierend und reizvoll formuliert. Dabei lernen sie sich natürlich besser kennen und die Beziehung zwischen den beiden verändert sich – wächst, wird zu etwas „Größerem“. Auch wenn manchmal die Unterhaltungen etwas widersprüchlich waren – im ersten Moment hat Mila keine Lust auf Atlas und eine Beziehung und im nächsten Moment sagen sie sich total romantische Sachen etc. Das ergab für mich einfach nicht viel Sinn.

Meine Meinung:
ACHTUNG SPOILER!
Leider muss ich sagen, dass mich die Story nicht so sehr überzeugt hat, wie ich gehofft hatte. Irgendwie haben Mila und Atlas fast vollständig dasselbe Leben. Mila träumt davon mit ihrer Kunst berühmt zu werden und sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während Atlas mit seiner Musik Karriere machen will. Beide sind bisher noch nicht in der Lage gewesen, ihre Träume alleine zu verwirklichen. Zusätzlich haben beide Geldprobleme. Zusätzlich haben beide in gewisser Art und Weise Vaterprobleme. Milas Vater sitzt im Knast seit sie ein Kind war, weil er Geld seiner eigenen Firma veruntreut hat. Der Vater von Atlas hat ihn und seine Mutter verlassen, als er noch klein war. Daraus ergeben sich die heutigen Ängste der beiden Protagonisten – Mila hat Angst vor dem Verlassen werden und Atlas hat Angst vor Betrügereien und Lügen.
 Auf mich wirkte es, als hätte man sich einen Charakter ausgedacht, es dann ein bisschen abgewandelt, um es auf zwei aufzuteilen.
SPOILER ENDE!

Da der Einstieg der Handlung mit Atlas‘ neuem Nackt-Yoga-Kurs beginnt, deutet es schon darauf hin, dass in diesem Buch sehr viel Sex eine Rolle spielen wird – was nicht weiter schlimm ist, denn die Szenen empfang ich als sehr gelungen geschrieben und dargestellt. Passend dazu liefern die vereinzelten Sexszenen eine sehr vulgäre und deutliche Ausdrucksweise. Die Namen der Protagonisten „Mila Mercado“ und „Atlas Powers“ hörten sich für mich wie die Namen von Pornodarstellern an – Absicht oder Zufall? Ich weiß es nicht.

Das Cover hat mir hingegen sehr gut gefallen. Es ist nicht zu übertrieben gestaltet und irgendwie habe ich es von vorneherein mit Yoga verbunden, auch wenn ich die Reihe noch nicht kannte. Es fasst sich auch sehr glatt und hochwertig an – definitiv eine hübsche Gestaltung.
Der Schreibstil von Audrey Carlan ist sehr flüssig und man kann sich förmlich von Satz zu Satz hangeln ohne Pause machen zu wollen. Ich habe die Worte gefühlt mit den Augen eingesogen, so angenehm war es zu lesen.
Ebenfalls positiv ist mir aufgefallen, dass zu jedem Kapitelstart verschiedene Yoga-Begriffe erklärt wurden – auch sehr detailliert, wie eine Anleitung. So konnte ich mir, als Mensch ohne jegliche Yoga-Erfahrung, ein sehr gutes Bild von den angesprochenen Übungen machen.

Fazit:
Bei „Sinnliches Verlangen“ muss ich leider sagen, dass mir das Äußere und der Aufbau des Buches besser gefallen hat, als die Geschichte selbst. Für mich hatte die Story einfach viel zu viel Sex und viel zu wenig Handlung, bzw. das was an Handlung da war wurde in die letzten 50 bis 70 Seiten gequetscht. Für zwischendurch ist das Buch sicher nicht schlecht, wenn man sich beim Lesen mal ausruhen will und nichts unbedingt dabei denken möchte – aber für anspruchsvolle Leser würde ich es nicht empfehlen.