Lotusblut

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elohym78 Avatar

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Zwei Mädchen im Hochsommer. Nach einem anstrengenden Weg zum See, wollen beide sich eigentlich nur in die Fluten stürzen, doch erleben das Grauen. Die Leiche eines Jungen treibt vor ihnen im Wasser.

Rund zwanzig Jahre später ist eins der Mädchen, Emilia Capelli bei der Polizei gelandet. Noch genauso ungestüm wie als Kind, aber mit mehr Realismus im Blut. Es hat den Anschein, dass der Mord in ihrer Kindheit ihr den Weg zur Polizei gewiesen hat.

Kaylin, eine junge Chinesin wird von einem Ehepaar in eine Hotelsuite gebracht. Als etwas schreckliches geschieht, flüchtet das Mädchen aus dem Zimmer auf den Balkon und hangelt sich außen am Gebäude in Sicherheit.

Viele kurze Einspieler, die alle mehr als spannend waren, beherrschten die ersten vierzig Seiten des Buches. Alles wird nur kurz angerissen und ein Zusammenhang ist noch nicht ersichtlich, aber dafür blitz sehr deutlich das schriftstellerische Talent von Judith Winter zwischen den Zeilen hervor. Normalerweise kann ich mir so viele unterschiedliche Personen in so kurzer Zeit nicht merken, aber die Autorin hat einfach das gewisse etwas, so dass es mir doch gelang. Sie stellt die Protagonisten sofort in den Vordergrund und haucht ihnen mit wenigen Worten Leben ein, so dass mich jede Person sofort brennend interessierte. Die Unterschiedlichkeit der einzelnen Personen spielt dabei natürlich eine große Rolle.
Wohin die Reise führen wird, bleibt noch im Dunkeln. Sicher ist nur, dass sie mitreißend, brutal und einfach spannend werden dürfte.