Ein spannender Krimi mit Einblicken in die Welt der tibetischen Kultur

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mrs-lucky Avatar

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„Lotusblut“ ist der zweite Thriller aus der Feder von Judith Winter um das Frankfurter Ermittlungsteam Emilia Capelli und Mai Zhou. Auch diesmal gibt es wieder einen spannenden Kriminalfilm gewürzt mit kleinen Konflikten in dem Team, bei dem italienisches Temperament auf asiatische Zurückhaltung trifft.
Diesmal spielt Asien auch ein zentrales Thema in dem Fall, den die beiden lösen sollen. In einem Frankfurter Luxushotel wird ein Unternehmer-Ehepaar brutal ermordet, ein 10-jähriges Mädchen mit tibetischen Wurzeln kann dem Täter entkommen. Das Mädchen gibt Em und Zhou einige Rätsel auf. Wer ist sie? Woher kommt sie? Und weshalb will der Mörder sie töten? Welche Rolle spielt der Onkel des Mädchens? Dann tritt auch noch das BKA auf den Plan und will Em und Zhou an weiteren Befragung der Zeugen hindern, aber das lässt Em nicht so einfach auf sich sitzen, dafür steckt sie schon zu tief in der Sache drin.
Die Geschichte ist abwechslungs- und wendungreich erzählt, der Leser tappt bis zum Ende im Dunkeln über die Zusammenhänge. Allein das tibetische Mädchen Kaylin bietet mit ihrer besonderen Art und Geschichte einen faszinierenden Mittelpunkt der Geschichte.
Wie schon im ersten Teil „Siebenschön“, bieten die Gegensätze von Em und Zhou einiges Konfliktpotential und lockern die Geschichte auf. Im ersten Band gung es zwischen ihnen erst einmal ums Kennenlernen und Einschätzen der Stärken und Schwächen der Partnerin, diesmal herrscht schon mehr Vertrauen, trotzdem herrscht nicht immer Einigkeit, da beide auf ganz unterschiedlichen Wegen an die Ermittlungen heran gehen. Für beide bietet der Fall eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und Persönlichkeit, die private Seite der Ermittlerinnen nimmt jedoch keinen zu großen Teil ein, sondern ist geschickt mit dem Fall verwoben. Der Fall ist komplex, der Spannungsbogen durchweg hoch, lediglich das Ende hätte etwas spektakulärer ausfallen können.