Geruhsamer Krimi

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elmidi Avatar

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Den zweiten Fall mit Emilia Capelli und Mai Zhou, den Frankfurter Ermittlerinnen, habe ich mit Spannung angefangen zu lesen, den Band eins war top. Leider liest sich „Lotusblut“ etwas schleppender und kommt geruhsamer daher.

Em und Zhou haben sich etwas besser zusammengerauft, nach dem letzten für Em fast lebensgefährlichen Ende des ersten Falls war das ja fast zu erwarten. Trotzdem sind sie über das formelle „Sie“ noch immer nicht hinausgekommen. Diesmal werden sie zu einem Doppelmord gerufen, ein Unternehmerehepaar wird ermordet in einem Hotelzimmer aufgefunden. Anscheinend hatte das kinderlose Paar ein asiatisches Kind mit sich, welches aber nicht auffindbar ist. Und kaum beginnen die beiden mit den Ermittlungen, werden sie auch schon von den lieben Kollegen des BKA ausgebremst. Hier geht es um eine große Nummer, heißt es, da ist so ein 10jähriges Mädchen doch eher ein Kollateralschaden. Diese Rechnung hatte man allerdings ohne Em und ihr aufbrausendes Temperament und eigensinniges Wesen gemacht. Selbstredend macht sie sich auf die Suche und findet Kaylin, ein außergewöhnliches Mädchen. Sie ist ungewöhnlich klug und viel zu ernst für ihr Alter, fast weise könnte man sie nennen. Und irgendwie finden alle, die mit ihr zu tun haben, den Tod, so scheint es zumindest.

Em und Zhou tappen lange im Dunkeln, immer wieder ausgebremst vom BKA und so dümpelt man auch als Leser so irgendwie mit. Kaylin ist für eine 10jährige viel zu ungewöhnlich, dieser Charakter war mir zu unrealistisch. Trotzdem wird die Geschichte am Ende rund und ich hab das Buch zufrieden beiseitegelegt. Es einen Thriller zu nennen, halte ich jedoch für überzogen, es ist ein Krimi, unblutig und unbrutal, dagegen aber auf die Ermittlungen konzentriert.

Fazit:

Kein Thriller und wesentlich ruhiger als sein Vorgänger, ich hatte mehr erwartet.