Zwei taffe Ermittlerinnen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gisel Avatar

Von

Emilia Capelli und Mai Zhou sind auf einer Fortbildung, als sie zu einem Mordfall hinzugerufen werden: ein Ehepaar wurde ermordet, das in einem Hotel eingecheckt hatte mit einem Kind, das sie als Enkelin ausgegeben haben. Das Mädchen ist seither verschwunden, doch bald stellt sich heraus, dass das Ehepaar gar keine Kinder hat und das Mädchen entführt wurde. Weshalb haben sie das getan, und warum hat es der Mörder nun auf das Mädchen abgesehen? Während sich die beiden Ermittlerinnen in den Fall stürzen, kann das Mädchen erfolgreich vor dem „Drachen“ flüchten. Bald stellt sich heraus, dass das Mädchen die chinesische Staatsbürgerschaft hat und der Fall den beiden Ermittlerinnen weggenommen werden soll. Welche Ausmaße haben der Doppelmord und die Entführung? Beide Ermittlerinnen sind sich einig, dass sie weiter am Ball bleiben möchten, bis das Mädchen außer Gefahr ist.
Das Buch beginnt mit einer Erinnerung Emilias, als sie nämlich als Zehnjährige mit einer Freundin im See die Leiche eines toten Jungen findet. Der ungelöste Fall von damals verfolgt Emilia bis heute, und sie ist umso mehr entschlossen, bei der Suche nach dem vermissten Kind auch Verbote zu umgehen. Unterstützung findet sie bei ihrer Kollegin Mai, die durch ihre asiatische Art eher unnahbar und übereifrig erscheint. Doch in diesem Buch gibt es endlich keinen Zickenkrieg, der mich im ersten Band um diese beiden Ermittlerinnen sehr gestört hat, sondern die beiden finden zueinander, auch wenn sie selbst das noch gar nicht merken. Ich muss gestehen, dass ich die beiden Frauenvdadurch langsam sympathisch fand. Beide sind sehr unterschiedlich, aber auf eine Art, die sich sehr gut ergänzt und für die weiteren Bände eine gute Atmosphäre verspricht.
Wunderbar gelungen finde ich die verschiedenen Sichtweisen, die die Handlungsstränge gut miteinander verbinden und letztendlich den Fall geschickt auflösen. Der Trailer auf der Homepage des Verlags bietet einen guten Einblick in die Atmosphäre des Buches und macht genauso neugierig wie die Leseprobe, die ich genauso schnell verschlungen habe wie später das Buch.
Ein eindeutiges Weiter so! an die Autorin. Nach dem ersten Band war ich eher skeptisch und traute mich nicht so recht an dieses Buch, eben weil sie zunächst die beiden Ermittlerinnen in einen Zickenkrieg verwickelt hatte. Nun aber hat sie mich überzeugt mit einem rundum gelungenen Krimi, der neben zwei taffen Ermittlerinnen einen spannenden Plot mit einer raffinierten Auflösung bietet.