"Fühlst du es auch, was man nicht sieht?"

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lesetapir Avatar

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Der YA-Roman "Love always hopes" von Melissa C. Feurer entführt den Leser in ein Hotel-Setting. Juna darf ihr Praktikum im Luxushotel Ludovika absolvieren und trifft dort auf Leo, der sich als Sohn der Hotelführerin ebenfalls einem Praktikum unterziehen muss, obwohl das eigentlich überhaupt nicht seine eigenen Vorstellungen widerspiegelt. Werden die beiden letztlich auf sich selbst vertrauen und den Mut aufbringen, sich gegen die Erwartungen ihrer Familien zu stellen? Und kann es sein, dass sie sich näher kommen, obwohl sie doch eigentlich Konkurrenten sind und außerdem völlig verschiedene Vorstellungen von ihrem Traumleben haben?
Die Kapitel sind abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, wodurch man als Leser einen guten Einblick in beide Perspektiven erhält und dadurch die getroffenen Entscheidungen besser nachvollziehen kann. Besonders gut gefallen haben mir die kreativen Kapitelüberschriften, die stets eine Textpassage aus dem jeweiligen Kapitel aufgreifen und damit den Inhalt sehr treffend und auf amüsante Art und Weise zusammenfassen.
Bei mir persönlich ist jedoch leider nicht unbedingt immer der Funke übergesprungen, der das Buch hätte perfekt werden lassen. Ich fand die Geschichte wirklich gut, aber ich konnte mich nicht in allen Situationen in die Personen hineinversetzen, was aber nur meine ganz persönliche Einschätzung ist.
Insgesamt stellt "Love always hopes" eine gelungene Geschichte dar, die vermittelt, dass man nur glücklich werden kann, wenn man seine eigenen Träume verfolgt und sich nicht für andere Menschen zurücknehmen sollte, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Außerdem wird deutlich, in wie vielen Bereichen unseres Lebens unser Glaube eine Rolle spielt, und was es bedeutet, diesen Funken in die Welt hinauszutragen.

Hier noch meine Lieblingszitate:
"Die Worte hallen in mir nach. Er singt, er sagt es mit einem Lied, aber ich glaube, er hat selbst keine Ahnung, wie viel er wirklich sagt. Wie viel er mir sagt."
"Aber am Ende wird einer von uns der Gewinner sein und einer der Verlierer. Und ich weiß nicht, was davon schlimmer für mich wäre."
"Wenn du dafür brennst, dann hat es Bedeutung."
"Wenn dein Leben ein Hotel wäre: Ist dann Gott nur ein Gast, der sein zugedachtes Zimmer und vielleicht ein paar andere öffentliche Bereiche betreten darf? Oder gehört ihm das Hotel und er darf auch in die Räume hinter den Kulissen? Hat er einen Generalschlüssel?"
"Du hast keine Ahnung, wie viel du jeden Tag bewirken kannst, einfach, weil du bist, wer du bist, und ihnen begegnest, wie du es tust."