Mehr "love" wäre mir lieber gewesen

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justm. Avatar

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Juna und Leo sind beide Praktikanten im Hotel "Haus Ludovika".
Soweit so gewöhnlich, allerdings will Juna das Ganze sehr viel mehr, als Leo, der als Hotel-Erbe lieber einen ganz anderen Berufsweg einschlagen würde. Als die Chefin, und Leos Mutter, eine Art Wettbewerb ausruft, geht es aber plötzlich für Beide ums Ganze.

Während das Alles wie eine gelungene Grundlage für einen „enemy to lovers“-Liebesroman klingt, entschied sich Autorin Melissa C. Feurer dafür noch ein paar andere Dinge in ihren Roman mit aufzunehmen. Und leider sind die nicht alle gelungen.

So ist anzumerken, daß beide Hauptfiguren tatsächlich religiös sind – was zu Beginn eher erstaunlich, als störend ist. Und dabei hätte es auch bleiben können, wenn sich Feurer nicht zum Ende hin entschieden hätte die Geschichte doch ein wenig - zumindest für mich - zu „missionarisch“ zu gestalten.

Auch den Erzählstrang um die Hotel-Diebstähle hätte es für mich nicht gebraucht, da dessen Auflösung nicht nur vorhersehbar war, sondern zu sehr nebenbei geschah.
Genau wie die Handlungen von und um Antonia (eine Hotel-Kollegin von Juna und Leo) – die absolut offensichtlich waren – schien dieser Erzählstrang nur dem Zweck zu dienen unnötiges Drama zu kreieren ohne aber als eigenständige Handlung zu funktionieren – zumal er letztlich auch nicht wirklich „aufgelöst“ wurde.

Ich glaube die Autorin wollte am Ende einfach zu viel neben der eigentlichen Liebesgeschichte, was dann ein wenig so wirkte, als hätte sie selbst diese für nicht ausreichend erachtet.
Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, wie sehr eine Lüge irgendwann aufgebauscht wird, was dann halt – für mich – völlig übertrieben und irgendwie unecht wirkte.
Und so mußten halt ein wenig Krimi light und Eifersucht mit rein. Nebenbei wurde noch das wichtige Thema Belästigung angeschnitten und Junas Bruder Pepe zu einer Stereotype stilisiert, die zwar am meisten Charisma und Charme im Buch mitbrachte, aber eben doch wie ein Plakat für offensichtliche Toleranz – trotz Religiosität – wirkte.

Insgesamt ließ sich „Love Always Hopes“ zwar – trotz einiger holpriger Sätze – ganz gut „weglesen“, aber ob ich mich auch für die geplanten Folge-Bände entscheiden werde, ist momentan eher fraglich.