Schöne Liebesgeschichte mit kleinen Schwächen

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jiskett Avatar

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Bei "Zufällig verliebt" fand ich das Konzept sehr interessant. Geschichten mit alleinerziehenden Eltern, die die große Liebe finden, gibt es einige, doch dass der künftige Liebhaber dabei hilft, das Baby zu entbinden, war für mich neu und das versprach eine interessante Dynamik zwischen den Protagonisten. Für Hunter verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben und Madison ist unsicher, ob er sie aus einem Helferkomplex heraus bei sich wohnen lässt oder wie sie je aus seiner (aus ihrer Sicht) Schuld heraustreten soll. Das bringt natürlich ein paar Probleme und auch Wendungen, die die Geschichte interessant machen. Ich fand es zwar ein bisschen unrealistisch, wie viel Hunter bereit war, für eine quasi völlig fremde Frau zu tun, allerdings passte es doch zu seinem Charakter und hat mich nicht wirklich gestört.

Die Liebesgeschichte der beiden war schön geschrieben. Die besondere Verbindung zwischen ihnen war früh da und wurde von der Autorin gut dargestellt; die Entwicklung schien für mich glaubwürdig zu sein und mir hat gefallen, dass die kleine Joy immer prominent war und eine große Rolle spielte, aber trotzdem hat mir irgendetwas gefehlt. Die beiden passen zusammen und tun einander auch gut, nur fehlte mir ein wenig... ich kann es nicht richtig erklären, doch es fehlte irgendwie die Tiefe. Trotzdem gibt es zwischen Madison und Hunter einige schöne, süße, unterhaltsame und auch bedeutsame, ernste Momente, die verdeutlichen, dass sie einander unterstützen und zusammenhalten. Wie in vielen Liebesromanen gibt es Kommunikationsprobleme und Missverständnisse, was meiner Meinung nach überflüssig war, da es auch so genug Handlung und eine einzigartige Situation gab, doch die Probleme ergaben im Kontext der Geschichte und in Bezug auf die Charaktereigenschaften der Protagonisten Sinn.

Gefallen hat mir, dass es nicht nur um die romantische Beziehung, sondern auch um Madisons Charakterentwicklung ging. Ihre Situation ist wirklich ungünstig, aber sie gibt nicht auf und ist entschlossen, sich von niemandem abhängig zu machen und ihr Leben in den Griff zu bekommen. Zwar war es wichtig, dass sie lernte, nicht alles alleine machen zu müssen, doch ihr Verlangen danach, nicht als hilfsbedürftig und schwach gesehen zu werden, konnte ich gut verstehen.

Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne. Es ist eine schöne Liebesgeschichte, die man leicht lesen kann und die neben sympathischen Figuren und einer gut dargestellten Romanze auch Humor und Spannung bietet, doch ein paar Kleinigkeiten konnten mich nicht vollständig überzeugen.