Leider nicht wie erwartet...

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lilly_molamola Avatar

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Titel und Cover haben mich von Anfang an in den Bann gezogen, ich habe im wahrsten Sinne eine "Mordsgeschichte" erwartet - und wurde enttäuscht! Hannah arbeitet für eine gemeinnützige Organisation und hat eine Schwäche für True Crime. In einem Internetforum stößt sie auf eine brutale Mordserie an jungen Frauen. Als der junge und gut aussehende Anwalt William als Verdächtiger verhaftet wird, beginnt Hannah ihm Briefe zu schreiben, um ihrem Unmut über die Morde Luft zu machen. Es entwickelt sich eine Art Brieffreundschaft zwischen Hannah und William und plötzlich ist Hannah hin und weg von dem vermeintlichen Mörder. Dieser plötzliche Switch ihrer Sichtweise war mir persönlich zu konstruiert, weil es keinen offensichtlichen Auslöser gab. Hannah gibt sich und ihr Leben völlig auf, um für William da zu sein, hat keinerlei Zukunftsperspektiven mehr und begibt sich in eine komplette Abhängigkeit. All das trägt nicht unbedingt dazu bei, dass man Mitleid mit Hannah haben könnte - eher das Gegenteil. Ich fand ihren Charakter sogar eher unsympathisch. An vielen Stellen im Roman wirkt es sogar so, als hätte sie komplett den Bezug zur Realität verloren. Sie ist so versessen darauf, sich über den Kontakt zum Serienmörder zu definieren, dass sie sich selbst völlig vergisst. Das Ende hat das Buch für mich dann leider ganz zerstört.