Tolle Idee, schwierige Umsetzung...

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winterbookbee Avatar

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Lovely Curse | Kira Licht

Nachdem Arias Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, muss sie aus New York zu ihrer Tante und ihrem Onkel in die texanische Kleinstadt Littlecreek ziehen. Dort fällt es ihr schwer sich in der High School zu integrieren. Nicht nur der beliebte Sunnyboy Simon scheint ein Auge auf sie geworfen zu haben, auch der Badboy Dean erweckt Arias Aufmerksamkeit. Eines Morgens wacht Aria mit weißblonden Haaren auf, was nicht unbedingt dazu beiträgt, dass ihr das Schulleben leichter wird...

Das Thema der Geschichte hat mir vor dem Lesen sehr gut gefallen, weswegen ich mich auch dafür entschieden habe, das Buch zu lesen. Naturkatastrophen, mysteriöse Haarverfärbungen und eine Kleinstadt, die mit diesen Veränderungen versucht klarzukommen, fand ich eine super spannende Idee.

Leider hat mir die Umsetzung der Geschichte nicht so sehr zugesagt.
Ich habe mich sehr schwer getan in die Geschichte reinzukommen, die Autorin hat einen einfachen Schreibstil, der mir jedoch teils zu übertrieben vorkam. Dies ist jedoch viel dem Genre geschuldet, das einfach in diesem Zusammenhang für mich zu viel des Guten war.

Schwer reingekommen bin ich vor allem deswegen, weil über circa die ersten drei Viertel des Buches sehr SEHR viele Fragen aufgeworfen wurden. Was an sich nicht schlimm wäre, würden diese Fragen zumindest teilweise beantwortet werden. Anstatt dessen wurde jedoch der Fokus besonders auf das High School-Drama gelegt.
Natürlich war mir bewusst, dass in einem Romantasy-Buch auch Drama inbegriffen ist, aber mir war es persönlich einfach zu viel. Mir hat die Fantasy komplett gefehlt.

Die Fantasy-Elemente wurden zudem immer sehr kurz abgehandelt. Zwischendurch kam es etwas mehr vor, als beispielsweise die Unwettererscheinungen näher beschrieben wurden, aber da haben mir weiterführende Erklärungen und Verknüpfungen gefehlt. Ich hatte mir unter dem Buch etwas anderes vorgestellt, was mir hier vermutlich zum Verhängnis wurde.

Die Charaktere fand ich schön und auch sehr unterschiedlich, was mir gefallen hat. Simon ging mir mit der Zeit sehr auf die Nerven, aber auch das fand ich gut, denn auch das bringt Emotionen hervor. Ich bin aber definitiv Team Dean.
Aria wird im Klappentext als rebellisch beschrieben, das ist sie auch in bestimmtem Maße, aber mir fehlt hier ein bisschen Substanz, ich fand einige Nebencharaktere aussagekräftiger als sie.

Und nun zum Ende des Buches. Mir hat die Idee sehr gut gefallen, die Umsetzung fand ich schwierig. Es war meines Erachtens viel zu knapp und nicht genug ausgearbeitet, man wurde sehr überrumpelt und ich hätte mir deutlich mehr Details gewünscht, da ich die Elemente, die die Autorin eingebracht hat, super interessant fand. Durch die mangelnden Erklärungen konnte man jedoch nicht so gut folgen und es wurden weitere Fragen aufgeworfen.
Ich frage mich hier wie das in Teil 2 weitergeführt wird. Ich würde mir wünschen, dass in diesem der Fantasy-Aspekt in den Vordergrund rückt und auch zahlreiche Fragen, die in Teil 1 nicht beantwortet wurden, dort aufgegriffen werden.

Alles in allem war das Buch okay. Ich hatte mir etwas anderes vorgestellt und mir mehr Fantasy gewünscht. Der Schreibstil ist jedoch sehr flüssig, so dass man gut durch das Buch kommt. Die Kritik mag sich für manche jetzt sehr negativ anhören, aber wer High School-Drama mag, der ist definitiv richtig bei dem Buch und ich denke, demjenigen würde es auch deutlich besser als mir gefallen. Wer jedoch ein Buch sucht, das fantastische Elemente aufweist, sollte sich, zumindest im ersten Band, darauf einstellen, dass hier nicht der Fokus liegt. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.

Bewertung: 2,5/5 ❄️