Unausgewogen und unausgegoren

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
elchi130 Avatar

Von

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern muss Aria von New York zu ihrer Tante nach Texas ziehen. Die Umstellung vom Großstadtleben auf ländliche Verhältnisse fällt ihr nicht leicht. Eine autoritäre Tante und mobbende Mitschüler tragen ihr Übriges dazu bei. Doch zum Glück gibt es gleich zwei Jungs, die um sie buhlen. Da ist der Sunny-Boy Simon und der Bad-Boy Dean. Aber wer ist der Richtige für sie?

Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut und ihm entgegengefiebert. Doch nun bin ich unglaublich enttäuscht. Der Großteil des Buches dreht sich um ganz normale Teenagerprobleme. Aria hat Probleme sich in der Schule einzuleben, da die Schulqueen und ihr Gefolge ihr das Leben zur Hölle machen. Ihre Tante glänzt durch Empathielosigkeit und macht ihr das Leben zusätzlich schwer. Doch zum Glück gibt es da die beiden heißen Typen – Simon und Dean. Neben diesem ganz normalen Leben spielt das Wetter, die Natur und die Tierwelt verrückt, und zwar in einem Maße, das über das normale Maß hinausgeht.

Wären diese Naturkatastrophen nicht, würde die Geschichte einfach vor sich hinplätschern. Seite um Seite füllt sich mit Mobbingaktionen und mit Szenen, in denen Aria den beiden Jungen näherkommt. Langsam verändert sich Aria auch ein bisschen vom normalen Mädchen zu einem Mädchen, das übernatürlichen Phänomenen begegnet bzw. ein Teil davon ist. Dennoch fühlt sich die Geschichte die ganze Zeit wie eine Teenie Lovestory oder High-School-Geschichte an und nicht wie ein Fantasyroman. Bis kurz vor Ende gibt es mal hier eine Andeutung und dort ein rätselhaftes Zeichen. Und plötzlich, kurz vor Ende des Buches, kommt der totale Umschwung und wir befinden uns gefühlt in einem ganz anderen Buch, in einem ganz anderen Genre, nämlich in einem Fantasyroman. Also, mir war dieser Bruch zu krass. Und auch das, was dann passiert, ist mir eindeutig zu abgedreht und passt nicht zum Rest des Buches.

Lobend erwähnen möchte ich, dass die Autorin sehr gut schreibt. Die Geschichte liest sich sehr angenehm und flüssig. Auch Aria ist mir als Person von Anfang an sehr sympathisch. Doch für ein gutes Buch reicht das leider nicht. Dafür muss auch der Inhalt stimmen.

Bis zum Showdown bin ich davon ausgegangen, dass ich auch den 2. Band lesen werde. Doch nun muss ich befürchten, dass das nächste Buch genauso übertrieben und abgedreht phantastisch wird, wie das Ende vom 1. Teil. Daher werde ich wahrscheinlich auf Band 2 verzichten und mir einfach vorstellen, wie die Dreiecksgeschichte, die ich über 400 Seiten lang begleitet habe, ausgeht.