Eine zu komplizierte Molly

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
maren bücher Avatar

Von

„Lovely Mistake“ ist der zweite Band der Bedford-Serie, der mich leider nicht wie der erste Band in den Bann ziehen konnte. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen und die Vorfreude war einfach zu groß, dass ich der Geschichte und den Charakteren etwas positives abgewinnen könnte. Alles fängt mit dem albernen Plan der Protagonistin an, die sich ein halbes Jahr auf keine Männer konzentrieren möchte. Anfassen ist quasi tabu, ein Date ein No-Go und alles nur, weil sie aus den Fehlern ihrer Mutter etwas lernen möchte. Der Plan und Mollys Handlungen wären authentischer gewesen, wenn sie nicht am Ende plötzlich doch einen ganz anderen ich-bezogenen Grund angegeben hätte. Den Fokus auf Abweisung und Desinteresse zu legen, hat mich überhaupt nicht unterhalten.

Troy hat mir in diesem Liebesroman recht gut gefallen. Er ist ein äußerst empathischer, zuvorkommender junger Mann, der respektvoll mit seinem Gegenüber umgeht. Mir gefällt an ihm, dass er immer einen humorvollen Spruch in den Dialogen einfügen kann, sodass mir vor allem die Dialoge Lesevergnügen bereitet haben. Insgesamt habe ich Troy und Molly nie als Pärchen gesehen, da Molly in meinen Augen einen zu komplizierten und unangenehmen Charakter hat. Das Spiel „Wie lange halte ich es aus, Troy nicht anzufassen und zu küssen“ habe ich als langatmig und uninteressant wahrgenommen. Besonders dann, wenn ich nicht einmal das Knistern zwischen den Charakteren spüre. Überreaktionen, Missverständnisse und Egoismus – ich bin absolut kein Fan von Molly, obwohl mir die quirlige Frau im ersten Band sehr gefallen hat.

Einige Handlungspunkte im Roman finde ich zu gekünstelt und zu einfach gestrickt. Sich zu beschweren, dass keiner den lieben Hund im Tierheim adoptieren möchte, mit dem Molly wöchentlich spazieren geht, um ihn dann abschließend selbst zu adoptieren, finde ich einfach viel zu vorhersehbar und klischeehaft. Für mich gab es keine unvorhersehbaren Momente oder spannende Wendungen. Leider hat mich „Lovely Mistake“ enttäuscht. Vielleicht habe ich einfach zu hohe Ansprüche, wenn es um einen Liebesroman geht.