Ein düsterer Tanz aus Liebe und Gefahr

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Schon beim ersten Blick auf das Cover und den Farbschnitt wusste ich: Das Buch muss ich lesen! Es hat eine düstere, geheimnisvolle Ausstrahlung, die perfekt zur Geschichte passt und sofort neugierig macht.

Inhaltlich wagt sich Antonia Wesseling diesmal an ein besonders sensibles Thema: emotionale Abhängigkeit und psychische Gewalt in einer Beziehung, das sogenannte Loverboy-Phänomen. Die Handlung ist fesselnd erzählt und wechselt spannend zwischen verschiedenen Perspektiven. Anfänglich hat mich das etwas verwirrt, doch es hat sich schnell zu einem Pluspunkt entwickelt, weil es die Geschichte vielschichtiger und intensiver macht. Besonders die Tagebucheinträge von Vivian lockern das Ganze auf und zeigen ihre Sicht noch deutlicher.

Antonia Wesseling schreibt bildhaft und einfühlsam. Sie schafft es, dass man die bedrückende Atmosphäre spürt, ohne die Geschichte jemals plump oder reißerisch wirken zu lassen. Lola ist mir besonders ans Herz gewachsen. Sie ist loyal, kämpferisch und sehr menschlich gezeichnet. Elias’ Verhalten konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen, doch er bringt Tiefe und eine interessante Dynamik hinein. Die Liebesgeschichte zwischen Lola und Elias kam mir dagegen etwas zu plötzlich und einige erotische Szenen hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.

Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil die Mischung aus Romantik, Thriller und der ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Thema so gut funktioniert. Die Plottwists haben mich mehrfach überrascht und die Botschaft hinter der Geschichte bleibt im Kopf: Wie gefährlich eine vermeintliche Liebe sein kann.

Mein Fazit:
Ein atmosphärisch dichtes Buch, das ein wichtiges Thema klug und sensibel aufgreift. Für alle, die gerne Romance-Thriller lesen und sich auf tiefere, zum Nachdenken anregende Themen einlassen möchten, ist „Loverboy – Niemand liebt dich so wie ich“ definitiv eine Empfehlung. Aber Achtung: Die Triggerwarnungen sollte man ernst nehmen, das Buch ist kein Wohlfühlroman, aber genau deshalb so wichtig!