In der Liebesfalle

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lianne Avatar

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Lola lebt mit Vivi in einer WG. Vivi, die unsichere junge Frau, die eigentlich nur gesehen werden möchte, geliebt werden möchte, lernt durch Lola in einem Club Pascal kennen. Zu Lolas Erschrecken verändert sich Vivi durch ihren neuen Freund. Bis sie schließlich verschwindet. Lola setzt alles daran, ihre Mitbewohnerin wiederzufinden.

Dabei wird sie von Vivi´s Bruder Elias unterstützt.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, man fliegt nur so durch die Zeilen und die Wendungen werden sehr gut eingeleitet. Lola ist eine sympathische und starke Protagonistin und Elias ein einfühlsamer Freund und besorgter großer Bruder. Allerdings erfüllt er wieder das Klischee vom Broken Hero mit schwieriger Vergangenheit. Die Dynamit zwischen den beiden konnte ich manchmal nicht ganz nachvollziehen, auch wenn mir die Entwicklungen gefallen haben.

Problematisch fand ich allerdings den letzten Teil, in dem beide naiv und überstürzt, teilweise unlogisch gehandelt haben. Klar war es dem Spannungsbogen dienlich, hat bei mir aber die Glaubwürdigkeit genommen. Zudem waren mir die letzten Wendungen zu wild, zu viel und zu sehr konstruiert. Besonders zu der Mutter eines Mädchens, das ebenfalls mal in die Loverboyfalle getappt ist. Und der Fall um das vermisste Kind Penelope und ihren Eltern - das war mir etwas zu viel. Schade, denn die ersten beiden Drittel haben mir gut gefallen.

Vivi, die mir am Anfang sehr nachfühlen konnte und mit ihr gelitten hatte, wurde mir durch die letzten Seiten einfach nur noch unsympathisch.

So ein wichtiges Thema, was viele vielleicht noch nicht unter der Bezeichnung "Loverboy" kennen. Wenn unsichere Mädchen und liebesbedürftige Frauen gezielt von Männern ausgewählt werden, ihnen Liebe vorgaukeln und sie dann langsam zur Prostitution zwingen. Besonders am Ende wird noch einmal deutlich, wie wichtig dieses Thema ist, die Aufklärung und die Verdeutlichung, dass es solche Fälle wirklich gibt.