spannender Romance-Thriller

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maulwurf123 Avatar

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„Loverboy – Niemand liebt dich so wie ich“ ist das neuste Buch von Bestsellerautorin Antonia Wesseling. Die Paperbackausgabe erscheint Anfang Juni diesen Jahres im Droemer-Knaur-Verlag und umfasst insgesamt 432 Seiten. Das Cover ist bereits mit seinem kunstvollen Motiv ein Hingucker. Gemeinsam mit der haptisch-glitzernden Prägung und dem farbigen Buchschnitt ist die Buchausgabe richtig edel und wirkt besonders.

„Loverboy“ ist dem Genre Romance-Thriller zuzuordnen. Gleich zu Beginn gibt es eine Triggerwarnung, welche auf das Ende des Buchs verweist. Dort ist dann eine Auflistung der entsprechenden Themen zu finden.

Und darum geht es genau: Als Vivian den attraktiven, charismatischen Pascal kennenlernt, freut sich niemand mehr für sie als ihre Mitbewohnerin Lola. Zu lange hat Vivian unter familiären Schwierigkeiten und instabilen Beziehungen gelitten. Mit Pascal wird alles anders werden! Doch in der Beziehung mit Pascal verändert sich Vivian zunehmend, und nach ein paar Wochen ist sie nicht mehr wiederzuerkennen. Das findet auch Elias, Vivians Halbbruder, der in seine Heimatstadt Berlin zurückgekehrt ist und sich Sorgen macht. Als Vivian nach einem Streit mit Lola nicht wiederauftaucht, die Polizei in der Sache aber nichts unternehmen kann, beschließen sie, Vivian auf eigene Faust zu suchen und ihr zu helfen. (Klappentext)

Meine Meinung: Für mich persönlich ist „Loverboy“ der erste Romance-Thriller, welchen ich gelesen habe. Bisher habe ich um das Genre eher einen Bogen gemacht. Daher war ich umso überrascht, wie sehr mich das Buch in seinen Bann gezogen hat!

Autorin Antonia Wesseling hat einen angenehm flüssigen Schreibstil und so fiel es mir leicht, schnell in die Geschichte zu finden. Schon nach wenigen Seiten kam richtig Spannung in der Handlung auf, sodass ich das Buch auch innerhalb weniger Tage regelrecht verschlungen habe.

Die Erzählweise der Geschichte ist aus der Sicht verschiedener Figuren und unterschiedlicher Zeitebenen. So gibt es bspw. Rückblenden aus der Sicht von Vivian oder Lola. Auch finden sich zum Teil Tagebucheinträge zwischen den einzelnen Kapiteln.

An und für sich sind alle Figuren von der Autorin authentisch und mit vielen individuellen Details/ Charaktereigenzügen gestaltet worden.

Der Titel „Loverboy“ lässt bereits erahnen welche Themen in der Handlung im Mittelpunkt stehen. Dennoch war ich überrascht bzw. - um ehrlich zu sein - tief schockiert, wie heftig Abhängigkeit, Manipulation und toxische Beziehungen in der sog. ‚Loverboy‘-Masche angewendet werden. Glaubhaft und mit emotionalem Feingefühl beschreibt die Autorin wie schleichend dieser Prozess in die Wege geleitet wird und wie schwer es ist, aus so etwas wieder herauszukommen.

Das Ende an sich ist in sich schlüssig, hat mich aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse beim Lesen jedoch ziemlich angestrengt. So hatte ich das Gefühl, dass im Vergleich zum restlichen Handlungsverlauf in wenigen Kapiteln nochmal möglichst viel hineingepackt werden muss. Hier hätte ich mir lieber zwei bis drei Kapitel mehr gewünscht und dafür eine ‚gemächlichere‘ Beschreibung, wie am Ende alle Stricke zusammenkommen.
Dafür gebe ich einen Stern Abzug; empfehle „Loverboy – Niemand liebt dich so wie ich“ dennoch gerne mit vier Sternen weiter!