Stolpernder Anfang mit gelungenem Ende!

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emily2222 Avatar

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Antonia Wesseling entführt uns in ihrem Roman "Lover Boy - Niemand liebt dich so wie ich" in eine schockierende und fiktive Welt, die jedoch von realen Ereignissen inspiriert wurden ist. Die Autorin hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Leser für die dunklen Seiten von Beziehungen und Manipulation zu sensibilisieren. Die Geschichte folgt der jungen Vivian, die auf den ersten Blick den perfekten Mann zu finden scheint. Doch hinter der Fassade der vermeintlichen Liebe verbirgt sich eine manipulative Beziehung, die sie schließlich in die Prostitution treibt.

Zu Beginn des Buches fühlt man sich als Leser von Wesseling sympathisch angesprochen, doch die Figuren bleiben im ersten Drittel der Geschichte ziemlich blass und die Story langatmig. Trotz dieser anfänglichen Schwierigkeiten, ist es erfrischend, die illustrierte Nachrichten und Tagebucheinträge zu verfolgen. Die kurzen Kapitel und der häufige Perspektivwechsel bieten einen dynamischen Lesefluss, der das Interesse an der Geschichte aufrechterhält.

Nachdem das erste Drittel überwunden ist, gewinnt die Handlung an Fahrt. Die Spannung steigt und die Verbindung zu den Protagonisten wird stärker. Besonders das letzte Drittel des Buches überzeugt mit einem unerwarteten Ende, das jedoch einige Informationen vermissen lässt.

Das gesamte Buchdesign ist ansprechend und gelungen, was das Leseerlebnis zusätzlich bereichert. Wesseling gelingt es, wichtige Themen aufzugreifen und auf eindringliche Weise darzustellen. Trotz kleinerer Schwächen im ersten Teil, entwickelt sich "Lover Boy" zu einer packenden und lehrreichen Lektüre, die zum Nachdenken anregt. Ein Buch, das sowohl unterhält als auch sensibilisiert.