Schneckenschleim und Spinnenbeine

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owenmeany Avatar

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Dieses märchenhafte Kinderbuch habe ich mit großem Vergnügen gelesen, weil es rundherum stimmig ist - nicht nur für Kinder.

Weil sich die sympathische Waldelfe Lua um alle Tiere in Not kümmert, gerät sie in die Falle der Hexe Malicia. Die hat aber nicht mit der Schläue und Beherztheit ihres Opfers gerechnet, das sie aus schnöden Profitgründen in die Sklaverei zu verkaufen beabsichtigt. In filmreifen, temporeichen Szenen treibt der Autor die Handlung voran, in der es eben noch Bösere gibt als die Hexe und nur ein couragiertes füreinander Einstehen hilft aus der Bedrängnis. Detailverliebte Illustrationen des bekannten Zeichners Daniel Napp schmücken darüber hinaus die Seiten.

Das Buch hebt sich ab von der zahlreich vorhandenen Massenware an Fantasyliteratur durch überbordenden Einfallsreichtum, Sprachartistik und einer Moral ohne Holzhammer, die auf die Themen Schuld, Versöhnung und Läuterung in kindgemäßer Form setzt. Die Zaubersprüche komponiert Minnameier sauber in Reim und Rhythmus.

Dieses kleine Gesamtkunstwerk, dem hoffentlich noch Fortsetzungen beschieden sein werden, kann ich von Herzen empfehlen.