Laurence Gonzales: Lucy

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**Inhalt:** Jenny ist Wissenschaftlerin im Kongo. Als dort der Bürgerkrieg ausbricht, muss sie aus dem Land fliehen und stößt bei ihrer Flucht auf Lucy, die Tochter eines anderen Wissenschaftler, der wie Jenny allein im Regenwald wohnt und eine spezielle Art von Menschenaffen untersucht. Allerdings wurde er bei den Aufständen getötet und deshalb nimmt Jenny die verstörrte Lucy bei sich auf. Doch irgendwas ist merkwürdig an dem Mädchen: Sie ist unglaublich stark, kann mit Tieren kommunizieren und ihr gesamtes Verhalten ist irgendwie seltsam. Dann stößt Jenny auf das Geheimnis von Lucy: Sie ist halb Mensch und halb Affe.

**Meine Meinung:** Jenny ist Wissenschaftlerin und lebt bereits einige Zeit alleine und abgeschieden von jeglicher Zivilisation im Kongo. Der bereits bedrohlich nahe Bürgerkrieg im Lande schreckt sie gleich zu Beginn des Buches auf und lässt sie einen Wissenschaftler aufsuchen, der wie sie die Menschenaffen Bonobos studiert. Der ist aber bereits tot, neben ihm erschossene Bonobos und ein Mädchen, Lucy.
Jenny hat ein gutes Herz und schleust das Mädchen illegal in die USA und lässt es bei ihr wohnen. Dass Lucy anders ist, merkt man an ihrem Verhalten: Sie klettert auf Bäume, läuft gerne nackt herum und ist mit der Natur sehr verbunden. Und da sie ihr gesamtes Leben im Dschungel verbracht hat, hat sie Probleme mit dem gesellschaftlichen Leben. Einen Fernseher sieht sie zum ersten Mal und sie hat Angst vor großen Menschenmengen.

Auf Grund der Tagebücher von Lucys Vater erfährt Jenny aber recht schnell, dass Lucys Verhalten auf ihren Genen beruht, denn sie ist nur ein halber Mensch. Ihre Mutter war ein Menschenaffe. Es folgt ein kurzer Ausflug der Wissenschaftlerin in die Ethik und dann wird von ihr beschlossen, alles geheim zu halten. Der Rest der ersten Hälfte des Buches besteht aus dem Einleben von Lucy, der neuen Mutter-Tochter-Beziehung der beiden Protagonistinnen und dem neuen Alltag, dem sich beiden hingeben. Interessant ist hier meiner Meinung nach nur, wie das  Mädchen in dem amerikanischen Alltag, besondes in der Schule, die natürlichen Gesetze und Verhaltensmuster wiedererkennt.

Der spannende Beginn wird durch einen zähen Mittelteil zerstört. Nachdem man sich dadurch gekämpft hat, lässt sich das Buch recht leicht lesen und es werden immer wieder Fragen aufgeworfen, ob Lucy als Tier oder als Mensch anzusehen ist. Ethik und wissenschaftliche Verantwortung spielen auch eine Rolle, aber auch inhaltlich gewinnt die Geschichte an Fahrt , die allerdings sich zu einem anderen Ende hätte steigern können.

**Fazit:** Ich war doch etwas enttäuscht, denn das Buch klang sehr vielversprechend. Es hatte durchaus einige sehr schöne Momente und wenn man sich durch diesen einen zähen Teil gekämpft hat, dann ist das Buch doch lesenswert.

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