Lucy zwischen den Welten

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**Zum Inhalt:**

**Im kongolesischen Busch herrscht Bürgerkrieg. Die Wissenschaftlerin Jenny Lowe flüchtet davor und findet auf ihrem Weg die junge Lucy, die Tochter eines Naturforschers, welcher bereits von den Kriegshorden getötet worden ist. Lucy war noch nie ausserhalb des Urwaldes und kennt die Welt nur aus den Büchern und den Erzählungen ihres Vaters. Jenny nimmt Lucy mit und erreicht, dass sie beide das Land verlassen können. In der Heimat von Jenny versucht diese nun, Lucy in die zivilisierte westliche Welt einzuführen. Da beginnt die Herausforderung für Lucy. Jenny erfährt jetzt aber auch, dass Lucy das Ergebnis eines wahnwitzigen Versuches ihres Vaters ist. Das ruft Reaktionen in den verschiedensten staatlichen und kirchlichen Organisationen hervor. Lucy befindet sich plötzlich  in einem gewaltigen Spannungsfeld.**

 

**Meine Meinung:**

**Dem Autor Laurence Gonzales ist hier eine ausgesprochen starke Geschichte gelungen. Vorwiegend erzählt aus der Sicht von Jenny Lowe und von Lucy findet man sich sehr schnell in das Geschehen hinein. Sehr plastisch werden die Hauptpersonen beschrieben. Man erfährt, mit welchen Ängsten Jenny und Lucy zu kämpfen haben und wie sie sich mit den zunehmenden Widrigkeiten und Machenschaften öffentlicher und privater Institutionen auseinander setzen müssen.**

**Der Schreibstil ist sehr gut und plastisch. Auch Umfeld und Geschehnisse sind gut wiedergegeben und fesseln den Leser. Die Spannung steigert sich zusehends, da Jenny und Lucy sich immer wieder etwas einfallen lassen müssen, wie sie den Bedrohungen begegnen oder ausweichen können.**

**Natürlich gründet die Thematik des Buches in der Fantasy-Annahme, dass sich Mensch und Tier zusammen fortpflanzen können, aber die Auswirkungen welche ein Geschöpf das weder ganz Mensch noch ein Tier ist, in unserer heutigen Menschenwelt hervorruft, sind schon sehr realistisch und ausgesprochen erschreckend. Politische, wissenschaftliche, militärische und religiöse Interessengruppen sind zu allem bereit, um diese besondere Person für die eigenen Interessen ‚zu verwerten‘ bzw. dieses ‚Teufelsding‘ rasch möglichst aus der Welt zu schaffen.**

**Auch wenn die Aktionen von den Institutionen bis hin zu den einzelnen Fanatikern aus der Fantasy des Autor’s stammen, sind sie so finde ich, absolut realistisch. Leider entsprechen diese Handlungs- und Denkweisen dem was viele in unserer heutigen Zeit praktizieren. Auch wenn der Autor da oder dort seiner Fantasy noch mehr freien Lauf gelassen hätte, zum Beispiel im Verhalten der Massenmedien, hätte er noch immer die Wirklichkeit wiedergegeben.**

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**Fazit:**

**Laurence Gonzales ist ein fesselnder Roman gelungen. Er veranlasst den Leser zu mancher Nachdenklichkeit über das Denken und Handeln von vielen Menschengruppen in unserer heutigen Welt. Ein Buch, das einen zu verschiedenen Geschehnissen in unserer Welt aufrüttelt und aufzeigt, dass wir Menschen noch immer alles andere als ethisch/moralisch gefestigt sind. Ich empfehle dieses Buch sehr, ein Stoff der sehr gut unterhält und gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt.**