Wann ist ein Leben etwas wert?

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Jenny erforscht im Kongo Bonobos als sich Soldaten nähern und sie mitten in der Nacht die Flucht ergreifen muss. Den in der Nähe lebenden Forscher Donald Stone hat will sie vorwarnen, doch als sie dort ankommt findet sie nur noch seine Leiche, einzig seine Tochter  wurde verschont. Zusammen mit der traumatisierten Lucy flieht Jenny aus dem Urwald zurück nach England und dann in die Staaten.

Doch irgendetwas unterscheidet Lucy von den anderen Menschen in ihrer Umgebung. Und als ihr Geheimnis an die Öffentlichkeit gelangt, stellt sich die Frage warum das Leben des Mädchens weniger wert sein sollte als das anderer.

"Lucy" hat mich nicht selten zu Tränen gerührt. Dem Autor ist hier ein aufwühlender und nachdenklicher Roman über Ethik und Gefühl gelungen. Ein Wissenschaftler, der alle ethischen Grenzen hinwegsetzt und Gott spielt indem er einen Hybriden zwischen Bonobo und Menschen schafft.  Und eine Wissenschaftlerin, die versucht Lucy ein normales Leben zu ermöglichen und ihr Wärme und Liebe entgegenbringt. 

Doch Lucy, die ein sehr sympathischer Charakter ist, hat sehr schwer zu kämpfen in dieser fremden und feindlichen Welt. Obwol ihr immer wieder Menschen mit offenen Herzen begegnen, wird sie doch immer wieder wie ein Tier behandelt. Was uns im Umgang mit Menschenaffen im Labor den Spiegel vors Gesicht hält, denn ab wann ist ein Leben wertvoll? Und warum behandeln wir manchen Tiere, die uns offensichtlich nicht sehr unterlegen sind so schäbig?

Dieser Roman hält einer gnadenlosen Gesellschaft den Spiegel vor und schildert unseren teilweise kaltherzigen Umgang mit anderen Lebewesen auf eine sehr drastische und schockierende Art! Ein sehr lesenswertes Buch, das noch lange Zeit nach dem Lesen an einem nagt!