Amüsant mit Lokalkolorit
Der neue Kluftinger-Krimi "Lückenbüßer" ist hinsichtlich der Handlung klar zweigeteilt, auch wenn sich die Autoren bemüht haben, zumindest einen knappen Zusammenhang zwischen beiden Handlungssträngen herzustellen. Auf der einen Seite geht es um den Mord an einem Polizisten, der während einer Anti-Terror-Übung passiert, die Kluftinger als Interimspräsident leitet. Auf der anderen Seite steht der Wahlkampf des Kommissars im Mittelpunkt der Geschichte, der gegen Kluftingers Intimfeind Dr. Langhammer geführt wird und damit zu einigen Situationen führt, die zum Schmunzeln verleiten. Für meinen Geschmack und auch im Vergleich zu den anderen Bänden der Reihe sind die Ermittlungen im Mordfall hier im 13. Band eher zweitrangig und lassen etwas Spannung vermissen, auch wenn immer wieder neue Wendungen hinzukommen. Dass viele aktuelle Themen wie KI, Shitstorms, Nachhaltigkeit oder Querdenker aufgegriffen werden, ist einerseits zwar durchaus sinnvoll, um mit der Zeit zu gehen, andererseits wäre hier womöglich weniger mehr gewesen und hätte damit mehr Raum für den Kriminalfall an sich gelassen. Nichtsdestotrotz erfreut auch dieser "Klufti" wieder durch einen flüssigen und amüsanten Schreibstil und Lokalkolorit. Die Charaktere sind wie üblich in ihren jeweiligen Eigenheiten gut getroffen und lebendig beschrieben. Der Cliffhanger am Ende bietet Interpretationsspielraum und lässt einen gespannt den nächsten Band erwarten. Insgesamt ein schöner "Kluftinger", der sich leicht lesen lässt und als Herbstlektüre vergnügliche Stunden bereitet.