Großer Unterhaltungseffekt

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ute54 Avatar

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Das Autorenduo Michael Kobr und Volker Klüpfel haben mit “Lückenbüßer“ den 13. Band der Kluftinger-Reihe aus dem Algäu in gewohnt leichtem und flüssigem Schreibstil lanciert. Das Lokalkolorit wird stark betont, und es kommt zu sehr komischen Szenen zwischen Kluftinger und seinem Kontrahenten, die einen laut“wiehern“ lassen.
Kluftinger will nämlich in die Politik, denn er hat sich für den Gemeinderat aufstellen lassen. Nur ist ihm sein Erzfeind, Doktor Langhammer, im Weg.
Kluftinger wird, wie immer, als sehr “tüffelig“ dargestellt, klischeebehaftet mit markigen Sprüchen und Flüchen. Im Prinzip ein Antiheld, der Lückenbüßer, denn er scheint von seiner Aufgabe als Interims – Polizeipräsident wieder einmal überfordert zu sein. Er muss ein Sonderkommando in den Bergen leiten. Leider geht viel schief. Ein Polizist wird dabei getötet. Die Frage ist, ob es ein Unfall oder Mord war. Die Ermittlungen werden von Kluftingers Privatleben überlagert, denn, streßgeplagt durch Fototermine und Interviews wegen der Gemeinderatswahl, kann sich Klufti nicht voll der Aufklärung der “Tat“ widmen, zumal Pilzsaison ist. Dazu passt auch das gut gewählte Buchcover.

Ebenfalls die Nebenfiguren sind gut charakterisiert, so daß die Leserschaft ein meist lebensnahes Werk erhält, jedoch erscheint mir Vieles recht übertrieben. Der Krimi mit seinen Ermittlungen gerät in den Hintergrund. Durchgängige Spannung findet nicht statt, sondern der Spaß- und Unterhaltungswert steht im Vordergrund.
Für Kluftinger-Fans, die keine anspruchsvolle Lektüre erwarten, sicherlich ein Muß. Die Frage bleibt nur, ob und wann Kluftinger denn pensioniert wird?
Von mir 4 Punkte.