Atmosphärisch

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killerprincess Avatar

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"Lügenmauer" war ein geruhsamer Krimi-Auftakt, der hauptsächlich von seinem Handlungsort Irland lebt: Einerseits spielen in einem Krimi ja oft Landschaft und Sitten der Region/des Landes eine Rolle, aber in diesem Fall spielt auch die tiefe religiöse Zerstrittenheit des Landes und seine Vergangenheit eine wichtige Rolle.
Emma Vaughan, selbst protestantisch, muss dann ausgerechnet in einem Mordfall an einem hochrangigen Mitglied der katholischen Kirche ermitteln.
Lange tut sich bei diesem Mordfall auf Seiten der Polizei nichts. Der Leser jedoch erfährt durch Kapitel aus einer anderen Perspektive sowie auch aus einer anderen Zeit ziemlich früh, wer der Täter sein kann und was das Motiv ist.
Viel Spannung ist in diesem Krimi also nicht angesagt. Mich hat es auch geärgert, dass ich als Leser schon mehr wusste und Emma und ihre Kollegen noch immer im Dunkeln tappten. Etwas versöhnlicher war ich dann am Ende, als der Fall aufgelöst wurde, weil das dann endlich ziemlich spannend war. Ich weiß nicht so richtig, was ich davon halten soll, wie Emma schlussendlich gehandelt hat. Ungewöhnlich war das auf jeden Fall!
Fazit:
Geruhsam, atmosphärisch, aber auch ein wenig zäh. Mehr Geschichte über Irland und die Kirche, sowie das verkorkste Familienleben der Ermittlerin, als die Aufklärung eines Mordfalls.