Das alte und das neue Irland

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Inhaltsangabe:

Emma Vaughan hat es bei ihrer Arbeit in der Mordkommission im irischen Sligo nicht leicht, denn sie ist a) eine Frau, b) geschieden, c) alleinerziehende Mutter und d) protestantisch. Trotz allem hat sie sich ihren Platz erkämpft und bildet mit ihrem Kollegen James Quinn ein gutes Ermittlerteam. Beider Können wird eines Tages herausgefordert, denn sie sollen den Mord an einem hochrangigen Mitglied der katholischen Kirche aufklären. Anscheinend war Charles Fitzpatrick, so der Name des Toten, ein schwieriger Mann, denn Emma und James müssen mehrere Spuren verfolgen. Zum einen gibt es verschiedene Versuche, ein millionenschweres Erbe an den richtigen Mann bzw. die richtige Frau zu bringen. Zum anderen führt eine Spur in ein „Magdalenenheim“, in dem in den 60er Jahren ledige Frauen ihre Kinder zu Welt brachten – was im erzkatholischen Irland mehr als ein Makel bedeutete ...

Der erste Satz:

„Sie kniff die Augen zusammen, im Zwielicht des dunklen Schuppens konnte sie kaum etwas erkennen.“

Meine Meinung zum Buch:

Mit diesem Buch erhält man spannende Unterhaltung. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und wird nie langweilig.

Emma ist eine sympathische Ermittlerin mit interessantem Hintergrund: aufgewachsen in New York, nach der Heirat Umzug ins irische Sligo, Polizeiausbildung, Kind, Trennung. Das gibt genügend Stoff für ein buntes Bild, in dem sich Emma mit den Tücken des Alltags herumschlagen und dann auch noch einen schwierigen Fall lösen muss. Aber nicht nur Emma ist facettenreich charakterisiert, dies sind auch noch weitere Figuren in diesem Buch. Ihr pubertierender Sohn Stevie und ihr Ex-Mann Paul, bei dem es gegen Ende der Geschichte auch noch eine interessante Entwicklung gibt, sind ebenfalls lebendig gezeichnet. Und natürlich die Polizeikollegen, allen voran Emmas Partner James Quinn oder ihr Vorgesetzter Murry. Wichtig sind auch die Personen auf Täter- und auf Opferseite, hier erlebt man tragische Schicksale und eiskalte Charaktere, die einen beim Lesen nicht unbeteiligt lassen.

Die Geschichte wird auf insgesamt drei Zeitebenen erzählt, die sich am Ende zu einem einzigen Bild zusammenfügen. Das hat mir sehr gut gefallen, es macht das Lesen abwechslungsreich und hält die Spannung.

Positiv aufgefallen sind mir die beiläufig eingestreuten Informationen zum heutigen und zum vergangenen Irland. Das wirkte weder störend oder belehrend noch unterbrach es den Lesefluss. Es passte einfach hinein und ließ mich an manchen Stellen die Dinge besser verstehen.

Mein Fazit: Buchtipp!