Netter Irland-Krimi

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lumoje Avatar

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Der Roman "Lügenmauer" spielt in der Republik Irland auf drei verschiedenen Zeitebenen: 1965, 2004, 2005.
Ein protestantischer Priester wird ermordet und die seit 15 Jahren in Irland lebende amerikanische Kommissarin ermittelt in der katholischen Republik. Die jüngere Geschichte Irlands (IRA) wird angesprochen, ebenso die bigotte Haltung der Kirche. Schön fand ich, dass auch die unrühmliche Geschichte der Klöster und Kirche in Bezug auf uneheliche Schwangere, deren Kinder verkauft wurden und sexueller Missbrauch durch Priester durch den Krimi in das Gedächtnis der Leser gebracht wurden.
Die Personen des Romans werden sehr nett und anschaulich beschrieben. Ich bin besonders gespannt, wie sich das Verhältnis von Emma zu ihrem Kollegen weiterentwickelt.
Das Cover des Buches entspricht meiner Meinung nach nicht dem Inhalt und der Stimmung des Romans. So gruselig und spannend, wie es von außen erscheint, ist das Buch nicht. Man kann sich leider auch sehr bald denken, wer der Mörder letzten Endes ist. Doch ist die Lösung interessant.
Insgesamt kann ich den Roman als Urlaubs- oder Entspannungslektüre sehr empfehlen. Es liest sich flüssig, hat sympatische Hauptcharaktere, ist interessant, was das Leben und die Geschichte Irlands angeht und man kann es gut in einem Rutsch durchlesen. Wer allerdings Grusel und Superspannung erwartet, ist mit diesem Buch nicht gut bedient.