spannend und erschreckend

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diana pegasus Avatar

Von

Barbara Bierach – Lügenmauer

Emma Vaughan ist Kriminalpolizistin bei der Mordkommission in Sligo, Irland, wird aber aufgrund ihrer Lebenssituation nicht gerade gemocht: Geschieden, eine Frau als Polizistin, Alleinerziehend und sie gehört nicht der „richtigen“ Seite der Religion an.
Als ein geschätztes Gemeindemitglied, der protestantische Reverend Dean Charles Fitzpatrick ermordet in seinem Studierzimmer aufgefunden wird, gibt es viele Täter, die in Frage kommen könnten. Die IRA, eine seiner zahlreichen Liebschaften, die Familie, doch nichts scheint zu passen, obwohl jeder ein Motiv hat.
Emma und ihr Kollege James versuchen die wenigen Spuren, die der Täter hinterlassen hat, zusammen zu fügen und Emma gerät dabei selbst in Gefahr.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, und aufgrund des spannenden, temporeichen Erzählstils konnte ich das Buch in ein paar Stunden durchlesen.
Die Handlung ist komplex, spannend, aber auch manchmal zu detailreich, mit vielen historischen Fakten belegt, ergeben sich immer wieder Überraschungen und Wendungen, die einen beim Lesen verwirren sollen. Hier tun sich menschliche Abgründe auf, die einfach nur erschreckend und grausam sind.
Die Charaktere waren alle detailreich und glaubhaft beschrieben. Ich konnte mich gut in Emmas Welt hinein versetzen, die mir sympathisch war. Sie hat zwar ein Schmerzmittelproblem, ist alleinerziehend und muss sich mit ihren Ex-Mann rumschlagen, aber genau die Ecken und Kanten machen sie zu der sympathischen aber taffen Polizistin, die sie ist.
Auch ihr Kollege James Quinn war mir schnell sympathisch, zwischendurch hatte ich den Verdacht, dass die beiden mehr als nur Kollegen sind, das hat sich aber nicht bestätigt.
Reverend Dean Charles Fitzpatrick war mir in seiner Rolle als Ermordeter am liebsten, ich habe selten so viel Wut und Abscheu auf einen Charakter in einem Buch gehabt.
Miles Munroe der hier ein „kleiner“ Nebencharakter ist, ist mir besonders aufgefallen, auch ihn mochte ich und ich hätte sehr gerne mehr über ihn gelesen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Zeit- und Perspektivwechsel machten die Geschichte noch interessanter.

Dieses Buch hat mich berührt, war erschreckend und hat mich in seinen Bann gezogen. Die historischen Fakten, die zahlreich sind, haben sich aber gut in die Geschichte eingefügt.

Ich kannte bisher noch kein Buch von der Autorin, aber falls es eine Fortsetzung, was ich mir sehr gut vorstellen kann, von Emma und Co gibt, werde ich diese auf jeden Fall lesen.

Das Cover ist eine typische irische Landschaft, ein besonderer Blickfang ist es jetzt nicht, aber der Inhalt des Buches spiegelt sich im Titel und im Cover wieder.

Fazit: Eine spannende, erschreckende Story mit (zu) vielen historischen Fakten, sympathischen Charakteren und absolut lesenswert. 4 Sterne.

Ich möchte mich auch ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat jedoch keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.