Die Mischung macht's
Ich fand es gut, als Viveca Sten eine neue Reihe angefangen hat. Langlebige Krimireihen müssen nicht ausgelutscht wirken, aber das Risiko ist da und mit der neuen Are-Reihe hat die Autorin einfach neue Impulse gesetzt. Dennoch war schon bei Band 3 ein etwas genervtes Gefühl da, weswegen „Lügennebel“ als Band 4 jetzt schon sehr wichtig für mich war. Ist die neue Reihe schneller auf meinem roten Radar als mir lieb ist?
Ein großer Kritikpunkt im letzten Band war die sich anbahnenden Gefühle zwischen Daniel und Hanna. Ich habe nicht grundsätzlich ein Problem damit, wenn aus beruflichen Partnerschaften mehr wird, aber es ist für mich keinesfalls ein Zwang, der storytechnisch angeboten werden muss und es ist keinesfalls etwas, das erzeugt werden kann, wenn die Chemie nicht stimmt. Da die Bände immer viel Zeit überbrücken, ist es wirklich schwierig, die Alltags-Zusammenarbeit zwischen Daniel und Hanna einschätzen zu können. Mir auf jeden Fall schnell klar, dass die Schwärmerei eher aus dem Nichts kam. Zumal dann auch Ida als Daniels Partnerin sehr viel Raum eingenommen hat und immer wieder denselben Konflikt zu erleben, das war irgendwann anstrengend. Jetzt sind wir mit „Lügennebel“ aber wieder auf Null und es gab neue Impulse sowie Entwicklungen, die ich sehr positiv einschätze. Das Privatleben spielt wieder eine große Rolle, aber es ist diesmal alles besser austariert.
Hanna in ihrer neuen Beziehung war auf jeden Fall etwas überraschend. Auch wenn es sich mit ihr und Henry angedeutet hatte, aber diese langanhaltende Beziehung war jetzt so für mich nicht zu erwarten. Aber es ist einfach völlig neu, es beleuchtet die Mutter-Tochter-Beziehung von Hanna anders und es macht sie zu derjenigen im Zwiespalt. Bei Daniel verlieren wir Ida als ständig nervige Stimme im Ohr, das war eine große Erleichterung. Als die Mutter des gemeinsamen Kinders gehört sie weiterhin dazu, aber sie ist nicht mehr so entscheidend. Auch Anton bekommt wieder viel Zeit eingeräumt und bei ihm gibt es den nächsten großen Schritt zu erzählen. Auch hier viel Konsequenz und ein nachvollziehbarer Aufbau. Das Thema der möglichen Liebesgeschichte bleibt weiter präsent, aber ich bin schon froh, dass es hier noch ein Zwischenintermezzo gibt und nicht alles völlig überstürzt angegangen wird.
Kommen wir jetzt zum Fall, bei dem ich auch mit wenigen Tagen Abstand zum Lesen noch nicht völlig sicher bin, was ich denken soll. Zunächst finde ich, dass der sehr eng gewählte Personenkreis, der überhaupt mit dem möglichen Verbrechen zu tun haben kann, risikoreich ist. Je weniger Verdächtige zur Auswahl, desto leichter könnte es fallen, den Ausgang der Ermittlung richtig zu ahnen. Sten hat es aber insofern geschickt abgeschwächt, dass sie einfach mehrere verschiedene Arten von Verbrechen eingeflochten hat. So gab es mehrere Ermittlungen und die Frage, gibt es einen Täter für alles oder verschiedene, wovon einzelnes sogar nicht mal zusammenhängen muss?! Trotz dieses Kniffs im Erzählen war der Fall für mich nicht so spannend aufgebaut, wie ich es auch anderen Büchern von Sten kenne. Sie ist nie die absolute Spannungsqueen, weil es bei ihr auch schon mal gemütlicher zugeht, aber es gibt einfach Fälle, die durchgehend mitziehen. Hier war etwas wenig Zug dabei und trotzdem ließ es sich echt flott lesen.
Wir haben auch viele Perspektiven, dass wir einmal die Dynamik der Clique haben, wir haben aber auch die Nachbarn und wir haben dazu das Ermittlungsteam. Insgesamt wurde also die etwas fehlende Spannung beim Fall durch den großen Mischmasch aufgefangen. Es gab ständig was Neues zu erleben, das war wichtig. Am Ende bleibt für mich aber die große Frage, haben wir den Fall überhaupt richtig aufgeklärt? Die Ermittlungsakte wurde am Ende geschlossen. Aber es gab noch genug Zweifel, was nicht alles passiert sein könnte. Es ist ungewöhnlich, ein doch so offenes Ende zu haben. Aber es ist wohl realistisch, denn woher wissen wir immer, dass Verbrechen bis in alle Details aufgeklärt wurden? Als Leserin habe ich gerne alles bis in letzte Fitzelchen erklärt, aber ich kann mir vorstellen, dass man im Beruf bei der Polizei immer weiß, dass Fragezeichen bleiben werden.
Fazit: „Lügennebel“ ist zum Glück wieder stärker als der unmittelbare Vorgänger. Zwar hat das Privatleben wieder viel Raum eingenommen, aber es gab neue Impulse, es gab logische nächste Schritte und das hat mich unterhalten. Der Kriminalfall hat mich nicht völlig mitreißen können, aber im Gesamten habe ich einen guten Krimi mit vielen inhaltlichen Aspekten bekommen.
Ein großer Kritikpunkt im letzten Band war die sich anbahnenden Gefühle zwischen Daniel und Hanna. Ich habe nicht grundsätzlich ein Problem damit, wenn aus beruflichen Partnerschaften mehr wird, aber es ist für mich keinesfalls ein Zwang, der storytechnisch angeboten werden muss und es ist keinesfalls etwas, das erzeugt werden kann, wenn die Chemie nicht stimmt. Da die Bände immer viel Zeit überbrücken, ist es wirklich schwierig, die Alltags-Zusammenarbeit zwischen Daniel und Hanna einschätzen zu können. Mir auf jeden Fall schnell klar, dass die Schwärmerei eher aus dem Nichts kam. Zumal dann auch Ida als Daniels Partnerin sehr viel Raum eingenommen hat und immer wieder denselben Konflikt zu erleben, das war irgendwann anstrengend. Jetzt sind wir mit „Lügennebel“ aber wieder auf Null und es gab neue Impulse sowie Entwicklungen, die ich sehr positiv einschätze. Das Privatleben spielt wieder eine große Rolle, aber es ist diesmal alles besser austariert.
Hanna in ihrer neuen Beziehung war auf jeden Fall etwas überraschend. Auch wenn es sich mit ihr und Henry angedeutet hatte, aber diese langanhaltende Beziehung war jetzt so für mich nicht zu erwarten. Aber es ist einfach völlig neu, es beleuchtet die Mutter-Tochter-Beziehung von Hanna anders und es macht sie zu derjenigen im Zwiespalt. Bei Daniel verlieren wir Ida als ständig nervige Stimme im Ohr, das war eine große Erleichterung. Als die Mutter des gemeinsamen Kinders gehört sie weiterhin dazu, aber sie ist nicht mehr so entscheidend. Auch Anton bekommt wieder viel Zeit eingeräumt und bei ihm gibt es den nächsten großen Schritt zu erzählen. Auch hier viel Konsequenz und ein nachvollziehbarer Aufbau. Das Thema der möglichen Liebesgeschichte bleibt weiter präsent, aber ich bin schon froh, dass es hier noch ein Zwischenintermezzo gibt und nicht alles völlig überstürzt angegangen wird.
Kommen wir jetzt zum Fall, bei dem ich auch mit wenigen Tagen Abstand zum Lesen noch nicht völlig sicher bin, was ich denken soll. Zunächst finde ich, dass der sehr eng gewählte Personenkreis, der überhaupt mit dem möglichen Verbrechen zu tun haben kann, risikoreich ist. Je weniger Verdächtige zur Auswahl, desto leichter könnte es fallen, den Ausgang der Ermittlung richtig zu ahnen. Sten hat es aber insofern geschickt abgeschwächt, dass sie einfach mehrere verschiedene Arten von Verbrechen eingeflochten hat. So gab es mehrere Ermittlungen und die Frage, gibt es einen Täter für alles oder verschiedene, wovon einzelnes sogar nicht mal zusammenhängen muss?! Trotz dieses Kniffs im Erzählen war der Fall für mich nicht so spannend aufgebaut, wie ich es auch anderen Büchern von Sten kenne. Sie ist nie die absolute Spannungsqueen, weil es bei ihr auch schon mal gemütlicher zugeht, aber es gibt einfach Fälle, die durchgehend mitziehen. Hier war etwas wenig Zug dabei und trotzdem ließ es sich echt flott lesen.
Wir haben auch viele Perspektiven, dass wir einmal die Dynamik der Clique haben, wir haben aber auch die Nachbarn und wir haben dazu das Ermittlungsteam. Insgesamt wurde also die etwas fehlende Spannung beim Fall durch den großen Mischmasch aufgefangen. Es gab ständig was Neues zu erleben, das war wichtig. Am Ende bleibt für mich aber die große Frage, haben wir den Fall überhaupt richtig aufgeklärt? Die Ermittlungsakte wurde am Ende geschlossen. Aber es gab noch genug Zweifel, was nicht alles passiert sein könnte. Es ist ungewöhnlich, ein doch so offenes Ende zu haben. Aber es ist wohl realistisch, denn woher wissen wir immer, dass Verbrechen bis in alle Details aufgeklärt wurden? Als Leserin habe ich gerne alles bis in letzte Fitzelchen erklärt, aber ich kann mir vorstellen, dass man im Beruf bei der Polizei immer weiß, dass Fragezeichen bleiben werden.
Fazit: „Lügennebel“ ist zum Glück wieder stärker als der unmittelbare Vorgänger. Zwar hat das Privatleben wieder viel Raum eingenommen, aber es gab neue Impulse, es gab logische nächste Schritte und das hat mich unterhalten. Der Kriminalfall hat mich nicht völlig mitreißen können, aber im Gesamten habe ich einen guten Krimi mit vielen inhaltlichen Aspekten bekommen.