Eiskalte atmosphärische Spannung

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monalisa13 Avatar

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Schon beim Anblick des in zwei bis drei Farbabstufungen schön gestalteten Covers kann man die Weite und die Kälte des hohen Nordens nur erahnen.

Das schwedische Bergdorf Åre wird wieder einmal Schauplatz eines Mordes. Im Januar verbringen viele Studenten ihre Skiferien in diesem kleinen Ort. Darunter befindet sich auch eine Gruppe von 6 jungen Leuten, die sich im Ferienhaus der Eltern eines Kommilitonen einquartiert haben. Es wird ausgelassen gefeiert und viel getrunken, doch am Morgen wird eine junge Frau aus dieser Gruppe tot im Schnee gefunden. Hanna Ahlander, Daniel Lindskog und ihr gesamtes Team arbeiten unter Hochdruck, doch die Ermittlungen verlaufen zäh, denn die jungen Studenten erzählen nicht die Wahrheit. Was ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag wirklich passiert?

Wie man es von Viveca Sten gewohnt ist, befindet sich am Anfang die Spannung auf einem sehr niederschwelligen Niveau, die sich aber schnell steigert, sobald der Fokus auf die Tat und die eigentliche Ermittlung gerichtet ist. Je mehr Verwicklungen, Fakten, Lügen und Wendungen sich im Laufe der weiteren Handlung ergeben, desto mehr werde ich als Leser in diese Geschichte hineingezogen und animiert, eigene Vermutungen anzustellen. Nicht zuletzt durch ihren descriptiven und fließenden Schreibstil wird ein derartiger Lesefluss erzeugt, dem man kaum widerstehen kann.

Die Entwicklung der Charaktere mit ihren ganz eigenen Stärken, Schwächen und Konflikten, werden hier erlebbar gemacht, glaubwürdig, nahbar und sympathisch. Ich mag Krimi-Reihen sehr, bei denen ich diese Entwicklung verfolgen kann. Nichtsdestotrotz kann dieser Band unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden.
Für Freunde von skandinavischen Krimis ein besonderes Leseerlebnis.