Spannend von Anfang bis Ende

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karo_lsc Avatar

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Ich habe eines von Viveca Stens Büchern zufällig in einem Buchladen vor drei Jahren entdeckt und habe das Buch nur gekauft, weil mir das Cover extrem gut gefallen hat – es war Winter und es versprühte einfach die perfekten Wintervibes – und außerdem war ich in der Stimmung einen spannenden Krimi zu lesen, was meist selten und wenn dann auch nur im Herbst oder Winter bei mir der Fall ist. Ich würde mich selbst nämlich überhaupt nicht als Krimileserin bezeichnen, aber seit ich Sten und ihre Åre-Morde Reihe entdeckt habe, habe ich seit dem ersten Buch auch alle anderen in der Reihe verschlungen. Um so mehr habe ich mich über das Vorableseexemplar ihres neuen Bandes gefreut. Auch hier hat mir das Cover wieder extrem gut gefallen, nicht nur fügt es sich super an die anderen Bände an, es vermittelt einfach wieder genau die richtigen Vibes, die im Buch herrschen.

Lügennebel ist das vierte Buch in der Reihe und damit auch der vierte Fall für Hanna Ahlander. Eine Hauptfigur mit der ich ab Beginn des ersten Buches direkt sympathisierte. Hanna ist einfach so ein realer Charakter, den ich sehr gerne mag, mit all ihren Traumata, Unsicherheiten und Macken, gleichzeitig ist sie eine unfassbar smarte und talentierte Person und Ermittlerin, mit dem richtigen Bauch- und viel Fingerspitzengefühl.

Generell ist der Schreibstil von Sten sehr gut zugänglich und leicht zu folgen. So auch in Lügennebel. Wir haben hier ein schnelles Erzähltempo, aus dritter Erzählperspektive, aus der die unterschiedlichen Charaktere und ihre jeweilige Sichtweise der Geschichte verfolgt werden.
Das schnelle Erzähltempo ist genau das, wonach ich persönlich in Krimigeschichten suche. Zusätzlich reißt einen Stens Storytelling direkt in die Geschichte und ich war von der ersten Seite an so drin, dass es unmöglich war das Buch wegzulegen und ich es tatsächlich in einer Lesesitzung beendete.

Man muss die vorherigen Bände nicht gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen und es zu mögen. Sten gibt Einblick in die bekannten, wiederkehrenden Charaktere, sodass man ein Verständnis dafür hat, warum sie so sind, wie sie sind. Dennoch empfinde ich das Leseerlebnis als besser, wenn man die Charaktere und damit auch ihre Entwicklung von Anfang an verfolgt hat. Das hat Lügennebel für mich irgendwie noch viel persönlicher gemacht.

In diesem Band folgen wir einer Gruppe von jungen Erwachsenen, die sich eine Auszeit von der Uni und einen Skiurlaub gönnen. Die Stimmung in der Gruppe ist angeheizt. Relativ früh im Buch taucht die Leiche einer jungen Frau auf und die Ermittlungen rund um das Team von Daniel und Hanna beginnen. War es ein womöglich selbstverschuldeter Unfall oder ein Mord? In kurzen und schnelllebigen Kapiteln verfolgen wir die unterschiedlichen Perspektiven und die Reise zur Lösung des vorliegenden Falles. Das Buch ist nicht sonderlich blutig, aber es hinterlässt ein ungutes Gefühl und man fiebert der Lösung des Falles schon entgegen.

Ich glaube dieser Band ist mein Favorit aus den bisherigen. Ich schrieb eingangs, dass ich mich nicht als Krimileserin bezeichnen würde, auch wenn mir diese Reihe extrem zusagt, aber ich würde mich definitiv als Romance-Leserin bezeichnen, sodass ich diesen mikrokleinen Subplot rund um die gar nicht existente Liebesgeschichte zwischen Hanna und Daniel erwähnen muss. Es gibt keine Liebesbeziehung zwischen den beiden, aber diese Sehnsucht, die die beiden ausstrahlen, meine Güte, wenn die beiden nicht irgendwann in den folgenden Büchern endlich zusammenkommen, schreie ich, so wie ich bereits am Ende dieses Buches geschrien habe. Aber das ist eben die Romance-Leserin in mir.

Alles in allem hatte ich eine extrem gute und sehr kurzweilige Zeit mit dem Buch, habe mich toll unterhalten gefühlt und werde jederzeit wieder zu einem von Hannas Fällen greifen. Ich glaube auch, dass Krimileser:innen ihre Freunde an dem Band haben werden.