Tödlicher Skiurlaub

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
waterlilly Avatar

Von

Nachdem Band 3 der Hanna Ahlander Reihe ein wenig geschwächelt hat, landet Viveca Sten mit Band 4 wieder einen Volltreffer.

In „Lügennebel“ reist eine Gruppe Studenten nach Are in den Skiurlaub. Die Stimmung ist von Anfang an aufgeheizt. Rivalitäten, verschmähte Gefühle, Alkohol und Drogen verstärken die Situation zusätzlich. Als die Studentin Fanny nackt und tot im Schnee gefunden wird, ist von Urlaubsstimmung endgültig nichts mehr zu merken.
Hanna Ahlander ist froh, sich in eine neue Ermittlung stürzen zu können, da die mediale Aufmerksamkeit um ihre neue Liebesbeziehung sehr überfordernd ist.

Viveca Sten baut ihren Krimi mit kurzen Kapiteln und Perspektivenwechseln kurzweilig auf. Es gibt „nur eine“ Tote und trotzdem bietet diese eine Leiche Spannung für 500 Seiten. Fast das komplette Buch über bleibt der Fall undurchsichtig. Auf die Lösung wäre ich niemals gekommen obwohl sie stimmig und einleuchtend ist.
„Lügennebel“ ist weder besonders blutig noch brutal, trotzdem geht der Fall unter die Haut. Die meisten Charaktere sind keine Sympathieträger, aber man hat Mitleid, wenn man sieht, welch weitreichenden Folgen Entscheidungen, die im Affekt gefällt wurden, haben können.

Neben dem Kriminalfall legt Viveca Sten auch einen starken Fokus auf die Weiterentwicklung der Protagonisten. Insbesondere Antons Geschichte fand ich diesmal sehr interessant zu verfolgen. Das nie enden wollende Hanna und Daniel Thema geht mir dagegen von Band zu Band mehr auf die Nerven.

Mir hat „Lügennebel“ sehr gut gefallen und ich mag diese Reihe wirklich gerne.