Zwischen Schneesturm und Schädelrätsel
"Lügennebel" ist ein atmosphärisch dichter und psychologisch spannender Kriminalroman, der besonders durch sein Setting und seine glaubwürdigen Figuren punktet. Viveca Sten versteht es meisterhaft, die verschneite Bergwelt rund um das schwedische Åre nicht nur als Kulisse, sondern fast als Mitspieler in die Handlung einzubinden. Der titelgebende Nebel zieht sich dabei wie ein Sinnbild durch die Geschichte – für das Unausgesprochene, Verdrängte und die verschwommenen Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge.
Die Stärke des Romans liegt vor allem in der feinfühligen Darstellung zwischenmenschlicher Dynamiken – sowohl innerhalb der jungen Studentengruppe, in deren Kreis sich der Todesfall ereignet, als auch im Ermittlerteam selbst. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog sind keine makellosen Helden, sondern komplexe, nahbare Figuren mit Ecken und Kanten. Ihre persönliche Entwicklung läuft parallel zur Aufklärung des Falls, ohne die Krimihandlung zu dominieren.
Die Spannung baut sich langsam, aber kontinuierlich auf. Statt eines reißerischen Thrillers bietet Sten einen eher leisen, psychologisch geprägten Krimi, der seine Kraft aus Stimmungen, Verdächtigungen und zwischenmenschlichen Brüchen zieht. Zwar flacht das Tempo im Mittelteil etwas ab, doch die finalen Kapitel belohnen mit einer überraschenden, wenn auch etwas abrupten Auflösung.
Was bleibt, ist der Eindruck eines durchdachten, stimmungsvoll erzählten Romans, der sich bewusst Zeit nimmt – für seine Charaktere, für seine Atmosphäre, für die feinen Risse in der Fassade scheinbar harmloser Figuren. Lügennebel richtet sich an Leser*innen, die Krimis mit Tiefe, Emotion und einem Hauch Melancholie zu schätzen wissen – weniger an jene, die auf Action und rasante Wendungen hoffen.
Unterm Strich ein starker skandinavischer Krimi mit viel Atmosphäre, realistischen Figuren und einem Fall, der lange nachhallt – aber mit kleinen Schwächen im Erzähltempo und der finalen Zuspitzung. Deshalb: stabile 4 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für Fans nordischer Spannungsliteratur.
Die Stärke des Romans liegt vor allem in der feinfühligen Darstellung zwischenmenschlicher Dynamiken – sowohl innerhalb der jungen Studentengruppe, in deren Kreis sich der Todesfall ereignet, als auch im Ermittlerteam selbst. Hanna Ahlander und Daniel Lindskog sind keine makellosen Helden, sondern komplexe, nahbare Figuren mit Ecken und Kanten. Ihre persönliche Entwicklung läuft parallel zur Aufklärung des Falls, ohne die Krimihandlung zu dominieren.
Die Spannung baut sich langsam, aber kontinuierlich auf. Statt eines reißerischen Thrillers bietet Sten einen eher leisen, psychologisch geprägten Krimi, der seine Kraft aus Stimmungen, Verdächtigungen und zwischenmenschlichen Brüchen zieht. Zwar flacht das Tempo im Mittelteil etwas ab, doch die finalen Kapitel belohnen mit einer überraschenden, wenn auch etwas abrupten Auflösung.
Was bleibt, ist der Eindruck eines durchdachten, stimmungsvoll erzählten Romans, der sich bewusst Zeit nimmt – für seine Charaktere, für seine Atmosphäre, für die feinen Risse in der Fassade scheinbar harmloser Figuren. Lügennebel richtet sich an Leser*innen, die Krimis mit Tiefe, Emotion und einem Hauch Melancholie zu schätzen wissen – weniger an jene, die auf Action und rasante Wendungen hoffen.
Unterm Strich ein starker skandinavischer Krimi mit viel Atmosphäre, realistischen Figuren und einem Fall, der lange nachhallt – aber mit kleinen Schwächen im Erzähltempo und der finalen Zuspitzung. Deshalb: stabile 4 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für Fans nordischer Spannungsliteratur.