Häkle dir dein Leben, bunt und andersartig!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
zeilen_drama Avatar

Von

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Farbenfroh, etwas schräg und wie der Titel „Luftmaschentage“ gemacht, für zahlreiche Interpretationen.
Angesprochen sind Leser*innen ab 11 Jahren.
Man merkt der Geschichte an, daß sie von einer fachlich kompetenten Autorin (Förderschullehrerin) geschrieben wurde. Sie liest sich leicht und verständlich, unterteilt sich in Tage mit/ohne Ricci und Sprachnachrichten an sie.
Neben der eigentlichen Handlung, die aus dem Klappentext hervor geht, möchte ich kurz die Nebenschauplätze erwähnen.
Da ist zum einen die alte, inzwischen verstorbene Frau Loose, die Matea das Häkeln gelernt und sie mit Wolle versorgt hat. Sie scheint eine Schlüsselfigur zu sein, mit Verständnis für Mateas Sprachblockade und kann ihr mit Häkeln als Kommunikationsmittel, eine Brücke zu bauen.
Die Krake in Mateas Bauch, von Frau Loose als Fräulein Schüchtern bezeichnet, verdeutlicht den inneren Kampf mit eigenen Ängsten und die Macht der Gefühle. Dazu gesellen sich Probleme wie Mobbing, soziale Herkunft, Kinderarmut, Leistungsdruck und die immer weiter klaffende Schere zwischen arm und reich, behüteter und vernachlässigter Kinder.
Emphatische Lehrer, ähnlich tickende Erwachsene und Schüler (mit Tieren im Bauch), ein fürsorglicher Bruder und erste Gefühlsneigungen zu den Jungs der Klasse, sind positive Balancehalter.
Wie gut, das dieses Buch ein versöhnliches und hoffnungsvolles Ende hat und aufzeigt, wie wichtig jede einzelne Masche einer Handarbeit ist. Keine(r) sollte dabei verloren gehen!