Eine klare Linie fehlt...

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
ismaela Avatar

Von

Schon klar, dieses Buch ist ein Kinderbuch, aber dennoch finde ich, dass diese Geschichte auch für Kinder nicht sehr attraktiv ist.

Das Cover zum Beispiel ist furchtbar. Ein grimmiger Junge, der sich mit Klauenhänden an einer zerborstenen Scheibe, oder an irgendwas Zerrissenem festhält und eine Fliege anstiert... Ob das Kindern so gefällt? Ich weiß nicht.
Die Idee des Buches ist nicht schlecht, wenn auch nicht neu, und auch der Fantasyaspekt ist nicht abwegig. Leider hält die Autorin aber keinen roten Faden ein, alles passiert mehr oder weniger zufällig und durcheinander - die zwei Jungen Wuck und Lui fliegen mit einer Art fliegendem Taxi zu einem Spielecenter, oder was das sein soll und vergnügen sich auf fliegenden Kreisel. Sie kehren zurück in ihre Behausungen, wo Möbel auf sie warten, die sich ganz nach ihren Wünschen formen... Das ist alles viel zu viel abgekupfert von z. B. "Men in Black", "1984", "Schöne Neue Welt" usw., abstrusen Zukunftsvisionen, viel zu viel Fantasietechnik und und und. Auch fand ich es komisch, dass diese Welt nur aus Jungen zu bestehen scheint, aber vermutlich kommen Mädchen erst im weiteren Verlauf der Geschichte vor. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat: obwohl alles scheinbar bis ins Kleinste durchorganisiert ist, und sofort die "Krawallerie" (schreckliches Wort!) kommt, wenn man einen Fehler macht, können die Jungs doch relativ vieles ohne Aufsicht machen und dringen sogar in die verboteneren Gebiete vor, ohne dass sie "geschnappt" werden. Und das, obwohl man schon geschnappt wird, wenn man nur mal kurz mit den falschen Klamotten unterwegs ist... Hier fehlt mir einfach eine etwas stringentere Vorgehensweise.
Der Schreibstil ist einfach und holprig, ein flüssiges Lesen wird erschwert. Auch die Dialoge wirken hölzern und wenig realistisch.

Alles in allem: die Idee ist sicherlich interessant, aber die Umsetzung ist für mich ungenügend.