Für Kinder ungeeignet

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Bücher für Kinder zu schreiben ist die höchste Kunst des Schreibens, weil der Autor sich in eine Altersgruppe versetzen muss, der ein Erwachsener lange entwachsen ist. Stil und Wortschatz sollen Kinder nicht überfordern, nicht langweilen und schon lange nicht belehren. Yvonne Richter verstößt mit ihrer fantastischen Geschichte gegen die Regel „Show, dont’t tell“, indem sie bereits auf den ersten Seiten ihres Buchs eine Fülle von ungewöhnlichen Worten aufzählt, anstatt eins der Fahrzeuge der Zukunft genauer zu beschreiben. Das bekannte Verfahren der Holografie wird umständlich erklärt, anstatt ein Hologramm in einem Nebensatz zu beschreiben. Verkehrsmittel scheinen in ihrer Zukunft weiter vom Menschen gesteuert zu werden, anstatt technische Entwicklungen weiterzudenken und fahrerlose Systeme für die Geschichte zu entwickeln. Mit einem Kindern wenig vertrauten Wortschatz Erwachsener (aufs Schönste, beherzt, vergnügt, jedwede, keck, Verfehlung, sich begeben, vage) und Dialektausdrücken, die nicht in ganz Deutschland verstanden werden, lässt sich heute kaum ein Viertklässler zum Lesen verführen. Das Utopische der Geschichte beschränkt sich in der Leseprobe bisher darauf, dass Bekanntes eine neue Bezeichnung erhält, aus Amphibienfahrzeug wird Kreiselinck, die Erwachsenen nennen sich Vorsetzer.

Das Buch kann inhaltlich nicht überzeugen und ist rein sprachlich für die Zielgruppe ungeeignet.