Unglaublich spannender Wissenschaftsthriller

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„Lupus“ von Tibor Rode ist ein packender Wissenschaftsthriller, der den Konflikt zwischen Mensch und Natur, neuester Technik (KI), geschichtliches sowie menschliche Abgründe auf äußerst spannende Weise miteinander verwebt. Der Schauplatz in den dunklen Wäldern Vorpommerns ist gut gewählt. Im Mittelpunkt steht die Tierärztin und Wolfsbeauftragte Jenny Rausch, deren Vater bei einer nächtlichen Jagd spurlos verschwindet. Zeitgleich häufen sich mysteriöse Angriffe von Wölfen in den deutschen Wäldern. Staatsanwalt Frederik Bach wird hinzugezogen, als es Hinweise gibt, dass die verschwundenen Jäger möglicherweise Opfer eines Verbrechens wurden. Zusammen mit Jenny deckt er ein Netz aus düsteren Machenschaften auf, dass sie bis in die Zeit des Dritten Reichs und der DDR-Diktatur zurückführt und in der Jennys eigene Vergangenheit eine entscheidende Rolle spielt.

Tibor Rode ist ein unglaublich packender Pageturner gelungen, der mich bereits mit den ersten Zeilen des Prologs fesselte, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Sein Erzählstil ist lebendig und bildlich und lies mich leicht in die Geschichte eintauchen. Detaillierte Schilderungen der Natur und der unheimlichen Wolfsangriffe sorgen für eine düstere, bedrohliche Atmosphäre, die mich in den Bann zog. Besonders gelungen fand ich die Verknüpfung von wissenschaftlichen Fakten mit historischen Ereignissen, einem Familiendrama und Thriller-Elementen, die der Autor geschickt in der Handlung verwebt. Das hochaktuelle Thema Human-Wildlife Conflict wird sehr eindrücklich und packend geschildert. Die Spannung baut sich konstant auf, und es gelingt Rode, den Leser immer wieder mit unerwarteten Wendungen und einem actionreichen Showdown zu überraschen.

Die beiden Hauptcharaktere Jenny Rausch und Frederik Bach sind gut ausgearbeitet und sympathisch und ich habe sie gerne bei ihren eigenmächtigen Ermittlungen begleitet. Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, und sind tiefer in die Ereignisse verstrickt, als es zunächst den Anschein hat. Rode gelingt es, ihre persönlichen Konflikte glaubhaft darzustellen, ohne dass die Geschichte an Tempo verliert.

Das Cover von „Lupus“ ist schlicht, aber wirkungsvoll. Der Wolf, als zentrales Symbol des Buches, steht im Vordergrund und weckt sofort die Neugier. Es spiegelt die düstere Atmosphäre des Romans wider.

Insgesamt ist „Lupus“ ein fesselnder und mitreißender Wissenschaftsthriller, den ich verschlungen habe. Die Handlung beruht auf zahlreichen wahren Begebenheiten (s. Nachwort), was das ganze umso erschreckender macht. Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher des Autors.