Absolutes Highlight

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jersy Avatar

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Ein absolutes Highlight. Nils Westerboer zeigt sich hier erneut als kreativ, intelligent und gewillt, einzigartige Bücher zu schreiben.

Lyneham erzählt die Geschichte einer Weltraumkolonie aus der Sicht des Jungen Henry, der zusammen mit Vater und Geschwistern, nachdem die Erde unbewohnbar geworden ist, dort ein neues Leben beginnen soll. Seine Mutter Mildred war Teil der Wissenschaftler, die die Lebensbedingungen auf dem namensgebenden Mond geschaffen haben und sie prägt den Roman, nicht nur, weil wir auch immer mal wieder aus ihrer Sicht von den damaligen Bemühungen lesen, sondern auch, da ihre Beziehung zu den Kindern und deren Hoffnung, sie wiederzusehen, eines der wichtigsten Thematiken des Buchs bildet.

Die Kindersicht bekommt der Autor wundervoll hin: Sie ist geprägt von Verspieltheit und Kindlichkeit,aber als Leser bekommt man immer mal wieder was mit, was die Kinder noch nicht ganz begriffen haben und die Konflikte bezüglich Kolonie und innerhalb der Famile stehen immer im Zentrum. Es mutiert nie zum Kinderbuch, bleibt aber immer glaubwürdig erzählt.
Was mich auch sehr erfreut hat, waren die Ideen, die Westerboer für diese neue Welt hat. Es fühlt sich wirklich fremd und außerirdisch an, gefährlich und faszinierend, trotzdem greifbar und plausibel.

Wie jeder gute Science Fiction Roman bietet Lyneham auch einigen Stoff zum Nachdenken, darüber hinaus ist die Handlung - und die kleinen Enthüllungen, die wir Stück für Stück erhalten oder vielleicht auch mal selber herleiten - unglaublich stimmig konstruiert. Fast 500 Seiten sind wie im Flug vergangen, sowohl weil der Inhalt faszinierend war, als auch weil ich die Figuren schnell ins Herz geschlossen habe.