Faszinierende, aber anspruchsvolle Science Fiction

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viktoriia Avatar

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In „Lyneham“ geht es um eine Familie, die nach Perm, einen Mond, reist, weil die Erde nicht mehr bewohnbar ist. Die Mutter reist separat, sie soll den Rest überholen und als Wissenschaftlerin die neue Welt „perfektionieren“. Die Geschichte wird dabei aus zwei Perspektiven erzählt – einer aus der Sicht der Mutter und die andere aus Henrys Sicht. Da dieser noch ein Kind ist, erleben wir seine Gefühle und Gedanken, Hoffnungen und Zweifel verschärft. Seine Geschichte ist spannend zu verfolgen und er durchlebt auch eine Charakterentwicklung.

Die Charaktere sind generell etwas, was ich an “Lyneham” hervorheben und loben möchte. Jeder von ihnen, von Loy bis selbst Ronny, hat seine persönlichen Merkmale, Charakterzüge, Schwächen und Stärken ec. Besonders hat mir gefallen, wie die Figuren in der Familie miteinander agieren.
Sie alle erscheinen lebensnah, mit Makel und Ängsten, aber auch der Eigenschaft, trotz allem stark zu bleiben und immer weiterzumachen. Eine neue “Erde” ist schließlich etwas, an das man sich nicht so leicht anpassen kann, vor allem, wenn die Luft giftig ist und überall Tiere lauern, die man nicht einmal sehen kann.

Und das ist etwas, was ich ebenfalls erfrischend zu lesen fand. Perm erinnert mich an eine Fantasy-Welt. Mit Phänomenen, die eigentlich unmöglich sind, dennoch irgendwie erklärt werden. Die ganzen Begriffe waren aber etwas, was ich mir nicht immer merken konnte. Vorgänge wurden kompliziert erklärt, mit Fachbegriffen und allem drum und dran. Als Leserin, die nicht so oft Science-Fiction liest, war mir also manches zu umständlich zu verstehen, weshalb ich mich dazu entschieden habe, einen Stern abzuziehen.

Zum ersten Eindruck (Cover, Klappentext ec.): Ich habe nichts zu meckern! Das Cover ist sehr atmosphärisch, stimmig und ja, sogar in meiner Lieblingsfarbe. Der Klappentext gibt alles Wichtige preis, ohne etwas vorwegzunehmen und die Karten innendrin, mitsamt des Glossars, sind ein nettes Extra.
Die Kapitellängen haben mich sehr gefreut, sie sind sehr kurz, was ich persönlich bevorzuge.

Fazit: Insgesamt eine spannende Science Fiction mit einer tollen Idee. Teilweise könnte die aufwändige Sprache den Lesefluss stören.