Tiefgründig, faszinierend und bildreich
Die Erde ist unbewohnbar geworden. In einer letzten, verzweifelten Anstrengung schickt das Telekommunikationsunternehmen Rayser die verbliebenen Menschen in Raumschiffen zum Mond Perm. Unter den Passagieren befindet sich der zwölfjährige Henry, begleitet von seinen beiden Geschwistern und seinem Vater. Seine Mutter Mildred, eine brillante Wissenschaftlerin, ist bereits mit der Impulsmission vorausgereist, um beim Terraforming zu helfen und Perm für die Menschheit bewohnbar zu machen.
Doch als Henry und seine Familie endlich ihr Ziel erreichen, ist Perm noch immer eine unwirtliche Welt, und von Mildred fehlt jede Spur. Während sie versuchen, sich in dieser neuen, feindseligen Umgebung zurechtzufinden, stoßen die Kinder auf immer mehr Ungereimtheiten und Lügen, die das wahre Schicksal ihrer Mutter und die Zukunft der Menschheit in Frage stellen.
Der Autor Nils Westerboer hat mit "Lyneham" eine bildgewaltige, atemberaubende und gänzlich neue Welt erschaffen, die mich von der ersten Seite an restlos fasziniert und in ihren Bann gezogen hat. Er entführt den Leser in ein Leben, das auf völlig anderen Grundlagen fußt und sich von allem Bekannten unterscheidet. Perms Lebewesen sind befremdlich, erschreckend und gleichzeitig faszinierend und wunderschön. Die Beschreibungen sind derart eindringlich und lebendig, dass ich beim Lesen vollkommen in diese Welt eigetaucht konnte.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut beschrieben. Vor allem die beiden Protagonisten Henry und seine Mutter Mildred, aus deren Blickwindel die Geschichte abwechselnd erzählt wird, sind vielschichtig, aber auch widersprüchlich. Die Geschichte enthüllt eindringlich das Paradox, dass selbst die edelsten Absichten auf dem Weg ihrer Verwirklichung zu ethisch fragwürdigen Entscheidungen führen können.
Die Erzählung ist durchzogen von tiefgreifenden moralischen Konflikten, die immer wieder in den Mittelpunkt rücken. Sie wirft drängende Fragen auf: Dürfen wir unser Überleben über das anderer Lebewesen stellen? Und wie weit ist ein Eingriff in eine fremde Welt überhaupt vertretbar, wenn wir deren komplexe Zusammenhänge nicht erfassen und die weitreichenden Konsequenzen unseres Handelns nicht absehen können? Haben wir aus der Zerstörung der Erde überhaupt gelernt? Sind wir tatsächlich bereit für einen echten Neuanfang? Mildreds prägnante Aussage fasst diese Dilemmata zusammen: "Instinkte sind dumm, wenn du auf etwas stößt, das du nicht verstehst."
Lediglich die wissenschaftlichen Erklärungen stellten an einigen Stellen eine kleine Herausforderung dar und waren für mich nicht immer leicht zu erfassen. Doch die fesselnde Spannung und erzählerische Tiefe des Buches wiegt dieses kleine Manko mühelos auf.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Werk, das nachhaltig beeindruckt und lange in Erinnerung bleibt.
Doch als Henry und seine Familie endlich ihr Ziel erreichen, ist Perm noch immer eine unwirtliche Welt, und von Mildred fehlt jede Spur. Während sie versuchen, sich in dieser neuen, feindseligen Umgebung zurechtzufinden, stoßen die Kinder auf immer mehr Ungereimtheiten und Lügen, die das wahre Schicksal ihrer Mutter und die Zukunft der Menschheit in Frage stellen.
Der Autor Nils Westerboer hat mit "Lyneham" eine bildgewaltige, atemberaubende und gänzlich neue Welt erschaffen, die mich von der ersten Seite an restlos fasziniert und in ihren Bann gezogen hat. Er entführt den Leser in ein Leben, das auf völlig anderen Grundlagen fußt und sich von allem Bekannten unterscheidet. Perms Lebewesen sind befremdlich, erschreckend und gleichzeitig faszinierend und wunderschön. Die Beschreibungen sind derart eindringlich und lebendig, dass ich beim Lesen vollkommen in diese Welt eigetaucht konnte.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr gut beschrieben. Vor allem die beiden Protagonisten Henry und seine Mutter Mildred, aus deren Blickwindel die Geschichte abwechselnd erzählt wird, sind vielschichtig, aber auch widersprüchlich. Die Geschichte enthüllt eindringlich das Paradox, dass selbst die edelsten Absichten auf dem Weg ihrer Verwirklichung zu ethisch fragwürdigen Entscheidungen führen können.
Die Erzählung ist durchzogen von tiefgreifenden moralischen Konflikten, die immer wieder in den Mittelpunkt rücken. Sie wirft drängende Fragen auf: Dürfen wir unser Überleben über das anderer Lebewesen stellen? Und wie weit ist ein Eingriff in eine fremde Welt überhaupt vertretbar, wenn wir deren komplexe Zusammenhänge nicht erfassen und die weitreichenden Konsequenzen unseres Handelns nicht absehen können? Haben wir aus der Zerstörung der Erde überhaupt gelernt? Sind wir tatsächlich bereit für einen echten Neuanfang? Mildreds prägnante Aussage fasst diese Dilemmata zusammen: "Instinkte sind dumm, wenn du auf etwas stößt, das du nicht verstehst."
Lediglich die wissenschaftlichen Erklärungen stellten an einigen Stellen eine kleine Herausforderung dar und waren für mich nicht immer leicht zu erfassen. Doch die fesselnde Spannung und erzählerische Tiefe des Buches wiegt dieses kleine Manko mühelos auf.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Werk, das nachhaltig beeindruckt und lange in Erinnerung bleibt.