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Worldbuilding vom Feinsten

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arnoe Avatar

Von

Nils Westerboer erschafft mit LYNEHAM eine komplexe Welt mit einer fremdartigen Umwelt, Lebewesen und einer eigenen Nomenklatur.

Das ist fein ausgearbeitet, logisch und konsequent und damit im ehrlichsten Sinne Science Fiction.

Menschen treffen ein, die Hektik der ersten Seiten vergeht zum Glück im Laufe der Handlung, nach und nach erfährt der Leser, wo er ist, warum er dort ist und wie es den Menschen die auf dieser fremden Welt leben sollen oder müssen, damit geht.

Westerboers Stil ist angenehm zu lesen, er bleibt dicht an seiner Hauptperson namens Henry, nur eingeflochten die Tagebucheinträge? der Mutter Henrys.

Und hier ist für mich das einzige Manko des Buches. Der 12-jährige Henry, aus dessen Sicht die Ereignisse geschildert wurden. Nicht, dass es nicht nachvollziehbar wäre, aber die Persönlichkeit Henrys ist mir an vielen Stellen zu „erwachsen“. Ich konnte mit dieser Perspektive bis ungefähr Seite 70 nicht warm werden, und da hätte mich der Autor beinahe verloren. Nur die Tagebucheinträge der Mutter hielten mich bei der Stange und, geschuldet der Tatsache, dass ich auch schon Westerboers vorherige Bücher gelesen habe, das Wissen, dass alles irgendwann einen Sinn ergeben sollte.
Denn Westerboer ist sehr gut darin, Verflechtungen zu konstruieren, was er mit LYNEHAM bewiesen hat.

Bei diesem Buch, einem echten Hard-SF-Roman, stimmen auch noch die Auflösung und das Lesevergnügen war am Ende ziemlich ausgeprägt.

Ich kann es nur empfehlen.