Als ich mich gemütlich auf die Couch setze und anfing das Buch zu lesen hatte ich zu Beginn das Gefühl meine Freundin würde mir aus einem Abschnitt ihres Lebens erzählen, welches sie keinem weiteren erzählt. Die Spannung des Unerzählten packte mich. Irgendwann erkannte ich mich in so vielen Situationen und Abschnitten des Charakters wieder. Somit zog sich dieses Gefühl der Vertrautheit wie ein roter Faden durch das Buch. Bis dorthin wo ich vor lauter Schwere die sich durch diese Vertrautheit und doch Distanz, der Situation welche man selbst nicht erlebte, das Buch immer mal wieder weg legen musste. Es ist so intensiv und auch mitfühlend geschrieben, das ich ein wenig brauchte um die Geschichte weiter erzählen lassen zu wollen, weil mich dieses bedrückende Gefühl von „das könnte jeder von uns auch erleben“ hatte. Ich mag den Schreibstil sehr, die Verbundenheit sich in alltäglichen Situationen wieder zu erkennen oder die Nähe die durch diese Vertrautheit des Empfindens generiert wurde. Und trotz des schweren Themas, finde ich das Buch eine grandiose Geschichte, wo so viel Stärke der inneren Konflikte und Mut dazugehört um es in jedem Falle weiterempfehlen zu können. Ich wäre aber mit ganz viel Sicherheit an dem Buch vorbei gelaufen, da das Cover mich nicht zum Greifen gezwungen hätte. Und bin so froh es dennoch gelesen zu haben.